Die Elektronikversicherung gehört zu den technischen Versicherungen und wird üblicherweise von gewerbetreibenden für die eigenen elektronischen Maschinen und Geräte abgeschlossen. In einer Elektronikversicherung können einzelne Geräte oder auch pauschal alle Geräte und Maschinen versichert werden.
Welchen Schutz bietet eine Elektronikversicherung?
Die Elektronikversicherung beinhaltet je nach Versicherer und Deckungsumfang, auch die Softwareversicherung sowie die zur Nutzung nötigen Lizenzschlüssel (Dongle). Der Versicherungsumfang beinhaltet eine Allgefahrendeckung.
Versichert sind Schäden, die beispielsweise durch Bedienungsfehler, Ungeschicklichkeit, Vorsatz Dritter, Kurzschluss, Überstrom oder Überspannung, Schwelen, Glimmen und Feuchtigkeit verursacht werden. Der Versicherer leistet für die Beschädigung der Software und/oder Daten, sofern der Schaden durch die in der Allgemeinen Betriebserlaubnis (ABE) versicherten Schäden und Gefahren verursacht wurde. Je nach Versicherer und/oder Rahmenvertrag können durch besondere Einschlüsse oder Schäden, die durch das Einschleusen von Viren und Trojanern ausgelöst wurden, mitversichert werden. Jedoch gibt es hierfür häufig feste Erstrisikosummen. Das bedeutet, dass die Entschädigung begrenzt ist.
Die Kosten für eine Neuprogrammierung der versicherten Kassensysteme sind, wenn sie in Zusammenhang mit einem entschädigungspflichtigen Sachschaden anfallen, bis zu dem in der/den versicherten Position(en) genannten Betrag auf das Erstrisiko mitversichert. Kosten, die infolge der behördlichen Meldepflicht an die Datenschutzbehörde entstehen, fallen jedoch nicht darunter.
Ist eine Betriebsunterbrechungsversicherung sinnvoll?
Auch eine Elektronik-Betriebsunterbrechung, hervorgerufen durch eine versicherte Gefahr, ist je nach Betrieb empfehlenswert. Diese ist für sogenannte “Engpassmaschinen” zu befürworten. Engpassmaschinen erwirtschaften einen hohen Anteil des Umsatzes. Sind Ersatzteile nicht innerhalb kürzester Zeit zu bekommen, stellt es das Unternehmen vor eine nicht unerhebliche finanzielle Herausforderung. Alternativ dazu ist eine Mehrkostendeckung für das Unternehmen die bessere Wahl und ermöglicht dem Unternehmen die Aufträge durch Dritte ausführen zu lassen. Die daraus resultierenden Mehrkosten erstattet der Versicherer bis zu der vereinbarten Entschädigungssumme.
Fazit:
Eine Elektronikversicherung schützt die technische Betriebseinrichtung über die Gefahren der klassischen Geschäftsinhaltsversicherung hinaus und egal für welche Betriebsart: Sie ist eine wichtige Ergänzung. Gegen Datenmissbrauch, Viren und Hackerangriffe reicht der Deckungsumfang definitiv nicht aus.
Eine kleine Ergänzung zum erstklassig recherchierten Artikel: Die Elektronikversicherung gibt es auch für Privatpersonen. Wer über eine Erweiterung der Hausratversicherung durch eine Elektronikversicherung nachdenkt (womöglich weil teurer elektr. Geräte angeschafft wurden), der sollte unbedingt auf den Leistungsumfang schauen. Während die Hausratversicherung nur die Grundgefahren absichert, deckt die Elektronikversicherung teilweise All Risk ab, allerdings unterscheiden sich die Tarife der Versicherer teilweise stark. Wer also Angebote miteinander vergleichen möchte, der sollte nicht nur auf den Preis schauen, sondern insbesondere die versicherten Risiken betrachten.