Kurz vor der DKM im Oktober 2011 geriet die sogenannte Dortmunder Erklärung in aller Munde – soweit es Pools und Versicherer betraf.
Marktkontrolle angestrebt?
Die Aufregung war groß. So wurde etwa kolportiert die Versicherer planten per illegaler Marktabsprache die Kontrolle über alle Pools zu übernehmen. Diverse Poolchefs organisierten Widerstand, betitelten aufgeschlossenere Poolchefs als Verräter, unterstützenden Versicherern wurde ein Boykott angedroht.
Angesichts von Unterstellungen und Emotionen wurde nur wenig über den inhaltlich nötigen Kern gesprochen.
Am Ende stellte sich die angebliche Verschwörung als nicht existent heraus. Die Dortmunder Erklärung entpuppte sich als Schnellschuss eines Einzelvorstandes und angesichts des massiven Widerstandes auf Poolseite ließen selbst unterstützende Versicherer den Plan der gemeinsamen Selbstverpflichtung fallen.
Warum wurde der Makler nie informiert?
Der gemeine Versicherungsmakler nahm von den Ereignissen hingegen kaum Notiz. Er wurde nicht einmal gefragt oder informiert. Dabei wären die Auswirkungen für ihn weitreichend gewesen. Kaum ein Aspekt ist entlarvender für die Intentionen der Diskutanten, als wenn der Hauptbetroffene uninformiert bleibt.
Doch obwohl die Iniative um die Dortmunder Erklärung ein jähes Ende fand, gelang es den Iniatoren den Stein ins Rollen zu bringen. Nur wenige Wochen später versammelten sich Versicherungsvorstände und Poolgeschäftsführer in Frankfurt um die Thematik nochmal ausführlich zu diskutieren. Alles was Rang und Namen hat,war anwesend.
Problem bleibt ungelöst
Das weitgehend ergebnislose Auseinandergehen und unverbindliche Schlussformeln der Veranstaltung täuschen darüber hinweg, dass die Problemlage unverändert besteht und der Willen zur Einigung nicht auf allen Seiten gleichermaßen ausgeprägt ist.
Folgenlos blieb die Iniative hingegen nicht. Im April trennte sich die Ideal Lebensversicherung in der Zusammenarbeit von verschiedenen Pools. Volkswohlbund, Gothaer und VHV folgen dem Trend stillschweigend und filtern stärker mit welchen Pools sie zusammenarbeiten. Doch auch wenn nicht jeder Versicherer die Frage nach seinen Pool-Kooperationen so konsequent behandelt, so dürften viele Versicherer künftig über verschiedene Stellschrauben regeln, mit welchen Pools die Zusammenarbeit intensiviert werden soll und mit wem lieber nicht.
- Doch was wollen die Versicherer wirklich damit erreichen?
- Warum haben scheinbar viele Pools mit den Forderungen Probleme?
- Sind die Bedenken der Pools berechtigt?
- Was hat dies alles mit dem Versicherungsmakler zu tun?
Um diese Fragen zu klären, ist es erst mal hilfreich, wenn Sie sich ein eigenes Bild machen.
Die Dortmunder Erklärung sollten Sie kennen
Auch wenn die Dortmunder Erklärung als Selbstverpflichtung der Versicherer gescheitert ist, so lebt ihr Geist fort und wird die Branche die nächsten Jahre beschäftigen.
In einigen meiner nächsten Blog-Artikeln beleuchte ich die Thematik intensiver und plaudere ein wenig aus dem Nähkästchen.
- Bis dahin bin ich gespannt auf Ihr Feedback.
- Haben Sie zuvor von der Dortmunder Erklärung gehört?
- Wie beurteilen Sie die Bedeutung der Inhalte für sich?
- Haben Sie eine Idee, warum bei der Thematik die Emotionen versicherer- & poolseitig hochkochen?
Diskussionen dazu gibt es schon bei ProContra…
Nach wie vor verwundert mich die Hitzigkeit der Diskussion. Da konkrete Gründe seitens der Makler oder Pools meist nicht genannt werden, oder aber sehr schwammige Aussagen gemacht werden, bleibt doch das ungute Gefühl, dass sowohl Pools wie auch Makler mit Transparenz Probleme haben könnten…
maxpool hat seine Zusammenarbeit mit der IDEAL beendet, weil er als Richtlinien-konform gelistet wurde! http://www.procontra-online.de/artikel/date/2012/04/ideal-vs-maklerpools-aufregung-haelt-an/ Warum das? Machen hier Makler Druck? Mit welchem Grund?
Was konkret ist an der Dortmunder Erklärung auszusetzen?
Wir Versicherungsmakler können doch über diese Schiene einmal mehr beweisen, dass wir lautere Geschäftsleute sind…