Wenn Du blöd bist, ist nicht die App schuld!

Gerade einen Kommentar zu einer FinTech-App gelesen. Sein Kollege hatte die App des Anbieters Knip getestet. Er hatte dort einen erfundenen Namen angegeben, Versicherungen benannt und eine Vollmacht erteilt. Darauf hatte Knip versucht die Vertragsdaten vom Versicherer zu besorgen und bereit zu stellen.

Dies war zwar gescheitert, jedoch nur weil Name und Vertrag frei erfunden waren. Das dies ansonsten funktionieren hätte können, entzürnt einen Kollegen:

Hab ich das richtig verstanden? Ich kann irgendeinen Namen angeben, den Namen einer Versicherung nennen und bekomme dann alle Daten der Verträge dieses Kunden auf meine App? Ohne persönliche Legitimierung?
Das sollte man dann mal durchziehen und das Ergebnis sämtlichen Landesdatenschutzbeauftragten vortragen mit der Aufforderung das zu unterbinden! Es kann doch wohl nicht sein, dass sich inzwischen regelmäßig Versicherer weigern, uns Schadensverläufe per mail oder per Fax zu senden (obwohl Vertrag im eigenen Bestand), weil das nicht konform wäre mit dem BDSG und dann werden auf dieses Art und Weise Daten bereitgestellt?

Nee. Du hast was wesentliches übersehen. Damit Knip (oder sonstwer) Deine Daten abholen kann, musstest Du eine Maklervollmacht unterschreiben. Das hast Du zwar mit dem Finger auf dem Bildschirm gemacht (und nicht mit einem Kugelschreiber auf Papier), aber das ändert nichts an der Rechtsgültigkeit Deiner Unterschrift.

Klar, kannst Du einfach so tun als wärst Du ein Dritter und somit einen fremden Namen angeben und für diesen Fremden eine Unterschrift leisten. Das hat dann aber nichts mit dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) zu tun, wenn Versicherer dem folgen. Es hat hiermit zu tun:

§ 267 Urkundenfälschung

(1) Wer zur Täuschung im Rechtsverkehr eine unechte Urkunde herstellt, eine echte Urkunde verfälscht oder eine unechte oder verfälschte Urkunde gebraucht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.

Fazit

Knip & Co nehmen Dir Deine Kunden nicht ab, weil sie irgendwie unrechtmäßig handeln.

Sie nutzen neue technische Wege und bieten Deinen Kunden Services, die Du in Deiner Selbstzufriedenheit verpeilt hast.

Es ist falsch sich darüber aufzuregen und nach Ordnungshütern zu rufen.

Die richtige Reaktion besteht darin mit eigenem Service besser zu sein.




4 Kommentare zu “Wenn Du blöd bist, ist nicht die App schuld!

  1. Moin Oliver,

    seit wann liest Du denn im VEMA-Forum 😉

    Aber ich sehe es genauso, seitens vieler Makler wird vehement auf die App-Anbieter eingedroschen statt sich seiner eigenen Stärken zu besinnen und den Kunden so zu betreuen, daß er gar nicht auf die Idee kommt, sich an Knip oder andere Anbieter zu wenden.

    Eure App ist da der richtige Weg und m.E. eine hervorragende Option, mit wenig Aufwand (vor allem ohne finanziellen Aufwand) seinen Kunden eine „eigene“ Knip anzubieten.

    Ich bin gespannt, wie es anlaufen wird, wünsche aber auf jeden Fall richtig viel Erfolg damit!

    Gruß aus Hamburg!

  2. Gott sei dank reicht es heute nicht mehr aus einiges richtig zu machen. Du musst heute vieles richtig machen, und das ist auch gut so. Ich bin froh das es Blau gibt. Sie kümmern sich um uns. Ich kümmere mich um meine Kunden. So schwer ist das doch wirklich nicht zu verstehen. Bin gespannt auf die App. Dann werden wir den Fintechs mal gehörig Dampf unter dem Hintern machen. Bis bald in Warschau.

  3. „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“
    Ich kann gegen alles sein und über alles meckern oder ich nutze meine Chancen und gehe neue Wege.
    Ich bin begeistert und denke auch viele meiner Kunden werden es sein.
    Ein besseren Service für den Kunden gibt es nicht, also sehe ich jetzt schon „simplr“ als die Zukunft und wir machen es zum Erfolg. 🙂

    Beste Grüße aus Leipzig

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