Was ist besser? Direktvereinbarung oder Maklerpool?

Immer wieder gibt es Maklerbetreuer und vermeintliche „Kollegen“, die die Zusammenarbeit von Maklern mit Pools ganz grundsätzlich in Frage stellen. Die Direktvereinbarung böte mehr rechtliche Sicherheit, mehr Unabhängigkeit etc.pp.

Einen Maklerpool hingegen bräuchte man nicht, weil man unproblematisch Direktvereinbarungen bekäme und davon auch nur eine überschaubare Anzahl bräuchte. Doch auch bezogen auf die Direktvereinbarung ergeben sich bei kritischer Betrachtung interessante Fragen.

Maklerpool oder Direktvereinbarung
Die Zusammenarbeit mit einem Maklerpool kann so viel Spaß machen!

Was passiert eigentlich, wenn die Gesellschaft Ihres Maklerbetreuers Ihnen kündigt?

  • Besteht der Kundenschutz fort oder wird der Bestand in die Betreuung eines Dritten gegeben?
  • Fließt Ihre Courtage weiter?
  • Werden insbesondere Ihre LV-Dynamiken weiter vergütet?

Reichen ein paar Direktvereinbarungen aus?

Es gibt weit über 300 Versicherer auf dem deutschen Markt.

  • Können Sie die Vorgaben der Vermittlerrichtlinie noch erfüllen, wenn Sie nur kleine Teile des Marktes abbilden?
  • Haben Sie wirklich einen Marktüberblick, wenn Sie beispielsweise nur 30-40 Versicherer in der aktiven Vermittlung halten?
  • Müssen Sie sich in der Erstinformtaion nicht entsprechend äußern und auf „wesentliche Einschränkungen“ Ihrer Unabhängigkeit aufmerksam machen?

Wie sieht es bezogen auf Ihre kaufmännische Planungsfreiheit aus?

  • Können Sie Ihre Courtageansprüche abtreten, wenn dies nötig wird?
  • Dürfen Sie Ihre Courtageforderungen veräußern?
  • Wird diese Veräußerung durch Ihren Versicherungspartner ohne Bedingungen akzeptiert?
  • Akzeptiert Ihr Versicherer die Vererbung Ihrer Courtageanspüche?

Wie sicher ist die Direktvereinbarung?

  • Was passiert mit Ihrem Bestand im Falle Ihres Todes?
  • Läuft Ihre Courtage weiter?
  • Haften Ihre Erben für Rückforderungsansprüche aus Stornierungen?
  • Ist Ihr Versicherer bereit Ihnen die Antworten auf diese Fragen schriftlich zu geben?

Man kann diese Liste sicherlich fortsetzen.

Die Frage danach was besser ist pauschal zu beantworten ist nicht zielführend.

Direktvereinbarungen und Pool stehen meines Erachtens nicht zwangsläufig in Konkurrenz zueinander. Beide Vermittlungswege ergänzen sich eher. Der Schlüssel liegt darin, die richtige Mischung für seinen eigenen Betrieb zu finden.

Wie sehen Sie dies?

Welche Erfahrungen haben Sie mit Pools gemacht?

Haben Sie schon schlechte Erfahrungen mit Direktvereinbarungen gemacht?

Ich bin gespannt auf Ihre Kommentare!




2 Kommentare zu “Was ist besser? Direktvereinbarung oder Maklerpool?

  1. Makler sollten diese Frage für sich selbst entscheiden, wenn die aufgeworfenen Fragen von
    Oliver P. (Bestandssicherheit, „Betreuung“, Vourtageläufe…) so beantwortet sind, wie es für den Makler selbst das Beste ist. VPV versucht hier keine Konkurrenz zwischen Pool-
    Anbindungen bzw. zwischen Pool- und Direktanbindungen entstehen zu
    lassen. Gleiche Konditionen, aber differenzierter Service. Der Makler entscheidet.
    VG und viel Erfolg 2012 – Peter Schmidt

  2. Je länger ich Makler bin, desto mehr werde ich ein Freund von gut organisierten Pools. Die Produktwelt ändert sich schließlich regelmäßig. Eine Direktanbindung kann demnach heute und morgen sehr interessant sein und übermorgen nicht mehr. Dann ist diese Anbindung für das Versicherungsunternehmen und den Makler finanziell nicht mehr sinnvoll.

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