Unisex-Tarif auch für Bestandskunden der PKV?

Dank des Europäischen Gerichtshofs gibt es ab 21.12.2012 nur noch Unisex-Tarife in der PKV. Vom Urteil wäre nur das Neugeschäft betroffen. Dies hätte den Nachteil, dass Frauen, die bislang teurer versichert waren, motiviert würden in die günstigeren Neugeschäftsbeiträge zu wechseln. Für Männer hingegen entstünde ein Hemmnis sich neu zu versichern, weil dies plötzlich teurer wäre.

Unisex-Tarife in der privaten Krankenversicherung
Unisex in der privaten Krankenversicherung

Hinter den Kulissen streiten die PKV-Versicherer daher um eine Umstellung der Unisex-Tarife auch für den Bestand.

Die aktuell ewa 25% versicherten Frauen bekämen preiswertere Tarife. Für die 75% männlichen Versicherungskunden würde es hingegen teurer.

Da die Mehrheit der PKV-Versicherer für die Umstellung des Bestandes ist, ist damit zu rechnen, dass man die Politik motivieren wird, entsprechende Gesetzesänderungen zu veranlassen.

Was bedeutet eine Umstellung der Bestände für Vermittler?

Grundsätzlich ist damit zu rechnen, dass die Umstellung bei den weiblich Versicherten gut ankommt und zu vergößerter Bestandsfestigkeit führt. Für die 75% Männer in der PKV hingegen stellt die Umstellung massive Beitragserhöhungen dar. Mit einer Kündigungswelle ist zu rechnen und für die haftet der Vermittler länger als bisher.

Vermittler sollten daher bereits in der Abschlussberatung grundsätzlich darauf hinweisen, dass eine Umstellung wahrscheinlich ist und die Beiträge um bis zu 25% steigen werden.

Was denken Sie darüber? Ich bin gespannt, auf Ihre Kommentare!




16 Kommentare zu “Unisex-Tarif auch für Bestandskunden der PKV?

  1. Wenn 3/4 aller Privatversicherten Männer sind und die Versicherer korrekt umrechnen würden, läge der Preisanstieg bei Männern nur bei 8,33% um bei Frauen 25% reduzieren zu können. Ich denke, dass jeder Preisanstieg darüber ein Anlass wäre jenem Versicherer in Zukunft als Makler kein Vertrauen mehr zu schenken.

  2. Sorry, stimmt.

    Gerade mal nachgeschaut am Beispiel KVE 3 HanseMerkur bei 26 und bei 50 Jährigen

    Bei 26 Jährigen sind wir bei ca. 60 %
    Bei 50 Jährigen bei ca. 40 %

    Sagen wir also 50 % im Schnitt.

    Um die gleichen Beitragseinnahmen zu erzielen, (von 450 % eines Männerbeitrags von 4 Versicherten, wovon 3 Männer sind) müssten also die Männer 112,5 % ihres bisherigen Beitrags bezahlen und die Frauen 112,5/150tel, was einer Ermäßigung von 1/4 ihres bisherigen Beitrags entspräche.

    Lag der Beitrag eines Mannes z.B. bisher bei 200 Euro und der einer Frau bei 300, so hätte der Versicherer bisher 900 Euro aus diesen 4 Personen eingenommen.
    Diesen Effekt wird er abermals erzielen, wenn nun alle vier 225 Euro zu zahlen haben.

    Also zusammengefasst:
    Preisanstieg bei Männern im Schnitt 12,5 %
    Preisnachlass bei Frauen im Schnitt 25 %

    😉

  3. Was aber wiederum vorausetzt, dass Männer sich im gleichen Maß umstellen lassen werden wie Frauen. Wenn aber Männer aufgrund Beitragsanstieg wechseln, wäre die Rechnung obsolet. Dies umso mehr, weil in der Regel nicht die Leistungsempfänger wechseln (sprich es wechseln die Gesündesten).
    Man muss also grundsätzlich davon ausgehen, dass Sicherheitszuschläge erfolgen müssen, die auf Erfahrungwerten nach Beitragserhöhungen resultieren.

    Ich denke so einfach kann man das nicht berrechnen.

  4. UNISEX-Tarife. So ein Schwachsinn. Diese ganze Sache entbehrt jeder
    Grundlage. Jeder sollte das Risiko tragen, welches er verursacht.
    Immer diese Gleichmacherei. Demnächst muss man noch für den für einen
    Straftäter ein Teil der Strafe ableisten!

  5. @HerrTiemerding: Bringen Sie unsere Politiker nur nicht noch auf Ideen…!!! Und damit ist eigentlich auch klar: Politiker haben (meist) keine Fachkenntnisse. Und manchmal ist es halt zweifelhaft, ob und wo sie sich diese besorgen. Politische Meinungen (s. Gleichstellung um jeden Preis) werden oft über den Sachverstand gestellt. Die EURO-Politiker können wir nicht wählen (Demokratie funktioniert hier nicht), aber schlimm ist, dass die deutschen Politiker mitmachen. Die sind zwar demokratisch gewählt, handeln dann aber unabhängig vom Wählerwillen.
    Bezüglich der Unisex-Tarife werden wir sehen müssen, was kommt und entsprechend handeln. Ehrlichkeit und Transparenz gegenüber dem Kunden wird letztlich immer das Beste sein (vor dem Schielen auf MB Courtage)… Aber das wissen wir ja eh…

  6. Wenn man diese Info dem Neukunden so kommuniziert, bleibt unterm Strich nach einer gewissen Übergangsfrist sicherlich alles beim alten. Neu Möglichkeiten gehen auf und revidieren aufkommende Nachteile. Ich denke da an Familien usw.. Denn prinzipiell ändert sich der Grundsatz nicht „die schlichteste Private ist weit besser als die Gesetzliche“.
    Durch die fast zeitgleiche Verlängerung der Stornohaftung klärt sich der Markt sicherlich dahingehend, dass unseriöse Makler weniger werden. Makler mit Herz und Seele stehen eh auf mehreren Beinen und stehen sicherlich nicht in Abhängigkeit zur PKV. Womöglich mag es finanzielle Turbolenzen kurzzeitig geben, aber Unisex hat auch Vorteile, die nicht vergessen werden sollten, auch wenn ich mich zugegebenermaßen nicht sonderlich intensiv mit den Vorteilen auseinandergesetzt haben mag. Summasummarum, ich bin da eher optimistisch gepolt. Denn : „Die Guten werden überleben“ 😉
    Die besten Wünsche meinerseits an alle BD’ler

  7. Unisex auch auf die Bestände der Privaten Krankenversicherung wäre ein Eingriff in die Vertragsfreiheit, Kalkulationsgrundlage und Rechtssicherheit. Immerhin haben die Kunden sich für einen lebenslangen Versicherungsschutz zu den ursprünglichen Bedingungen und Konditionen entschieden. Ist hier ein politischer Eingriff oder gar einseitiger Eingriff seitens des Versicherers/-branche rechtlich zulässig? In einem Rechtsstaat hoffentlich nicht! Noch gibt es ja einsichtige Private Krankenversicherungen, die die Ausdehnung auf die Bestände ablehnen. Sicherlich würden bei einer Bestandseinbeziehung viele kleinere Krankenversicherer auch technich und finanziell in Nöte geraten. Größeren Krankenversichern würde dies im Sinne einer Marktverkleinerung in die Karten spielen.

    @Streitwein: Leider ist es nicht automatisch so, dass jede Private Krankenversicherung besser als die Gesetzliche Kasse ist. Bedingungen und Leistungen sind (in Teilbereichen) oftmal deutlich weniger gut als in einer Kasse. Gut das es hierfür den Versicherungsmakler gibt.

  8. Wenn Männer kürzer Leben, entspricht es dann dem Antidikriminierungsgrundsatz, wenn sie die gleichen Prämien zahlen sollen wie Frauen? 🙂
    Hin wie her, für Männer macht es Sinn, sich noch in diesem Jahr mit dem Thema zu befassen.

  9. Hallo zusammen, gerade mal geschaut wer meine Seite so verlinkt.
    Schade dass der blaudirektblog die links auf no-follow stellt. Ist bestimmt keine Absicht, wäre aber doch nett, oder ?

  10. Hmmm. Vermutlich hat ein Update das wieder zurückgestellt. 🙁

    Ich schau mal, dass wir das wieder auf Follow stellen können. 🙂

  11. Hallo Jürgen,

    auch wenn sich mir der Kontext zum Thema „Unisex in der PKV“ nicht erschließt, möchte ich trotzdem auf diesem Wege antworten.

    Wie du sicherlich weisst, bietet WordPress von Haus aus keine Einstellungen an um zwischen do-follow- und no-follow-Links in den Kommentaren zu wählen. Dies kann nur mit Plugins Dritter verwaltet werden. Das von uns verwendete Plugin wurde nicht mehr weiterentwickelt und hat mit den neuen WordPress-Versionen irgendwann nicht mehr funktioniert. Wir haben nun ein neues Plugin installiert. Unsere Links sind nun wieder „do-follow“.

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