Der typische Denkfehler – wo Makler irren

Seine Zeit muss man effizient einsetzen.  „Konzentration auf das Wesentliche“ ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Wer seine dort Zeit investiert, wo der Ertrag größer ist, verdient am Ende meißten.

Dieser an sich richtige Denkansatz enthält einen schwerwiegenden Fehler, der mehr als jeden zweiten Makler tausende Euro Gewinn pro Jahr kostet.

Zeit bei wenig ertragreichen Geschäften sparen

Das man bei wenig ertragreichen Geschäften nicht noch viel Zeit investiert ist allgemeiner Konsens.  Diesem gedanklichen Ansatz liegt eine leicht nachvollziehbare Logik zu Grunde.

Wenn ein Makler beispielsweise gerade einmal 2,50 Euro für den Abschluss einer Hundehaftpflicht erhält, kann er sich mit der Eindeckung nicht auch noch ewig aufhalten. Selbst wenn man bedenkt, dass die Courtage jährlich gezahlt wird, so ergibt sich bei einer Vertragslaufzeit von durchschnittlich 5 Jahren gerade einmal ein Courtageumsatz von 12,50 Euro.

Dem steht der Aufwand der Beratung, Eindeckungsabwicklung, Policenkontrolle, Störfallbearbeitung, Courtageforderungskontrolle, Abrechnung, eventuell Schadensbearbeitung usw. gegenüber.  Selbst im günstigsten Fall entsteht hier ein Aufwand von 1-2 Stunden. Der Stundenumsatz sinkt auf entsetzliche 6 Euro.  Für einen Selbständigen der alleine um seine Berufstätigkeit ausüben zu dürfen, zahlreiche Kosten zu tragen hat, daneben zahlreiche Vorleistungen wie Qualifikation, Anfahrtswege usw. zu leisten hat, ist dies kaum sinnvoll kalkulierbar.

Mit Hilfe von blau direkt gelingt es die Abwicklungszeiten auf maximal 15 Minuten abzusenken, denn den neben der technisch einfachen Eindeckung übernimmt blau direkt alle anfallenden Folgearbeiten. Der Stundenumsatz steigt im ungünstigsten Fall auf 50 Euro. Das ist zwar immer noch weniger als jeder Handwerksgeselle benötigt.

Die Abwicklung über blau direkt ist somit ein lohnendes Geschäft für den Makler. Dies gilt selbst dann, wenn sich über eine Direktvereinbarung ein geringfügig höherer Courtagesatz erzielen ließe, wie sich leicht nachrechnen lässt.

Auch diese Erkenntnis ist allgemeiner Konsens. blau direkt erfreut sich daher eines gewaltigen Vermittlungsvolumens seiner Partner bei Komposit und Kfz.

Der gedankliche Fehler

Während es sich nicht lohnt bei niedrig vergütetem Geschäft die Abwicklung selbst zu übernehmen, stellt sich die Sache bei ertragreichem Geschäft aus Sicht vieler Makler ganz anders da.

Verdiene ich bei einer Hundehaftpflicht die beispielhafte genannten 2,50 Euro bzw. über die Jahre 12,50 Euro, so erhält man für eine Berufsunfähigkeitsversicherung schnell mal 500,- Euro, im Falle einer Krankenversicherung können schon einmal mehrere tausend Euro anfallen. Für so viel Geld, kann man durchaus auch einmal ein paar Stunden mehr arbeiten, oder etwa nicht?

Tatsächlich ist dies eine fatale Annahme, denn wer so denkt, berechnet seinen Stundenumsatz je Einzelgeschäft. Dies ist sinnvoll, wenn es darum geht zu beurteilen, ob ein bestimmtes Spartengeschäft forciert bzw. überhaupt noch abgewickelt werden soll.  Als Handlungsmaxime eines Unternehmens sind so jedoch unnötige Einbußen in großer Höhe die Folge, denn der gedankliche Ansatz geht vollkommen fehl.

Beispielrechnung – ertragsarme Geschäfte

Um dem gedanklichen Fehler auf die Schliche zu kommen, betrachten wir zunächst am Beispiel ertragsarmer Geschäfte, wie sich die falsche Strategie auf den Ertrag des Maklers auswirkt.

Nehmen wir an die jährliche zur Verfügung stehende Zeit zur Abwicklung von Kleinkomposit-Geschäften beträgt 200 Arbeitsstunden.  Unser Makler nutzt seine Direktvereinbarungen und benötigt 1,5 Stunden Abwicklungszeit pro vermitteltem Vertrag (mit allen Tätigkeiten wie oben dargestellt). Nehmen wir weiter an, er erwirtschaftet dabei beispielhaft einen Betrag von 20,- Euro je vermittelten Vertrag.

Daraus ergibt sich folgende Rechnung:

200 / 1,5 Stunden Abwicklungszeit = 133 mögliche Vertragsabwicklungen

133 Vertragsabwicklungen x 20,- Euro = 2.660,- Euro möglicher Ertrag.

Stellt der Makler seine Abwicklung nun auf blau direkt um, verringert sich seine Abwicklungszeitr auf 15 Minuten = 0,25 Stunden je Vertrag. Die Rechnung verändert sich wie folgt:

200 / 0,25 Stunden Abwicklungszeit = 800 mögliche Vertragsabwicklungen

800 Vertragsabwicklungen x 20,- Euro = 16.000,- Euro möglicher Ertrag.

Das Beispiel zeigt wie fatal sich die Abwicklungszeit auf den Ertrag eines Unternehmens auswirken kann.

Beispielrechnung – ertragsstarke Geschäfte

Mit dieser Rechenmethode haben wir nun die Möglichkeit dem Gedankenfehler auf die Schliche zu kommen, indem wir diese auf ertragsstarke Geschäfte wie beispielsweise Berufsunfähigkeitsversicherungen oder Krankenversicherungen übertragen:

Nehmen wir an die jährliche zur Verfügung stehende Zeit zur Abwicklung von ertragsstarken Geschäften beträgt ebenfalls 200 Arbeitsstunden.  Unser Makler nutzt seine Direktvereinbarungen und benötigt 1,5 Stunden Abwicklungszeit pro vermitteltem Vertrag (mit allen Tätigkeiten wie oben dargestellt). Nehmen wir weiter an, er erwirtschaftet dabei beispielhaft einen Betrag von 400,- Euro je vermittelten Vertrag.

Daraus ergibt sich folgende Rechnung:

200 / 1,5 Stunden Abwicklungszeit = 133 mögliche Vertragsabwicklungen

133 Vertragsabwicklungen x 400,- Euro = 53.200,- Euro möglicher Ertrag.

Das ist kein schlechter Ertrag. Es liegt auf der Hand, dass man bei einem solchen Verdienst kaum einen Anlass sieht aus Effizienzgründen über blau direkt abzuwickeln. Doch lassen Sie uns auch hier die Folgen berechnen.

Stellt der Makler seine Abwicklung nun auf blau direkt um, verringert sich seine Abwicklungszeit auf 30 Minuten = 0,5 Stunden je Vertrag. Wir wählen hier also bewusst eine längere Zeit, da bei Personenversicherungen oft notwendiger Nachbearbeitungsbedarf durch Arztanfragen und ähnliches ergibt. Die Rechnung verändert sich wie folgt:

200 / 0,5 Stunden Abwicklungszeit = 400 mögliche Vertragsabwicklungen

400 Vertragsabwicklungen x 400,- Euro = 160.000,- Euro möglicher Ertrag.

Während der Makler der seine Kompositverträge über blau direkt abwickelt seine möglichen Erträge versechsfacht, gelingt dem Personenversicherungsmakler in der Beispielrechnung lediglich eine Verdreifachung, doch mit was für einem Unterschied im Ertrag geht dies bei höherwertigen Geschäften einher?

Der Personenversicherungsmakler gewinnt durch eine Umstellung 10 mal mehr Ertragszugewinn, als der Kompositmakler und dies auf einem ungleich höheren Courtageniveau.

Ich weiß, Sie haben jetzt Einwände

Selbstverständlich werden Sie jetzt einwänden, dass zu einem Geschäft nicht nur die direkte Abwicklung gehört, sondern auch die Beratungszeit und die ist bei Personenversicherungen ungleich höher.  Außerdem müssen Sie ersteinmal die Kunden haben, um entsprechend mehr verkaufen zu können. Die Rechnung stimmt so also nur auf dem Papier.

Das stimmt. Darum geht es jedoch gar nicht. Tatsächlich nehmen Sie sich keine 2 Stunden für eine Hundehaftpflicht, weil Sie in der Zeit etwas sinnvolleres machen können. Beispielsweise können Sie einen weiteren Interessenten anrufen, terminieren und beraten und in der Zeit verkaufen Sie wohlmöglich höherwertige Versicherungen, nicht wahr?

Das gleiche Argument zählt aber auch bei Personenversicherungen.

Entscheidend ist nicht das Verhältnis zwischen Aufwand und Umsatz je Sparte, sondern Ihr durchschnittlicher Umsatz.

Nehmen wir an, Sie machen 100.000 Euro Courtageumsatz im Jahr und arbeiten 50 Stunden pro Woche bei 6 Wochen Urlaub oder Krankheit im Jahr. Dann gilt:

100.000 / (52 Wochen – 6 Wochen Urlaub & Krankheit) / 50 Stunden = 43,48  Umsatz je Stunde.

Mit jeder Stunde, die Sie verschwenden gäben Sie im Beispiel mehr als 40 Euro sinnlos aus. Dabei ist es völlig egal, ob Sie für eine Hundehaftpflicht oder für eine Krankenversicherung zu viel Arbeitszeit investiert haben. Es mag Ihnen leichter fallen diese 40 Euro zu verbrennen, wenn Sie anschließend für eine Krankenversicherungsvermittlung 2.000 Euro auf dem Konto finden, aber das ändert nichts daran, dass Sie mindestens 40 Euro verbrannt haben (vielleicht einen weiteren PKV-Abschluss?).

Gelingt es Ihnen Ihre Arbeitszeit zu halbieren, verdoppeln Sie gleichzeitig Ihren stündlichen Umsatz bzw. steigern auch Ihren stündlichen Ertrag und das gilt sowohl für Kompositmakler als auch für Personenversicherungsmakler und zwar selbst dann, wenn Sie in der gesparten Zeit keine weiteren Kunden finden und beglücken können. Im Zweifel haben Sie eben nur für das gleiche Geld halb so viel gearbeitet. Die Erfahrung zeigt allerdings, das gute Verkäufer vor allem durch ihre Zeit begrenzt sind und in der Regel keinen Mangel an weiteren Abschlussmöglichkeiten haben.

Sollten Personenversicherungsmakler insgesamt einen höheren Stundenumsatz erzielen, wiegt also der Verlust durch den gedanklichen Fehler – mit seiner Arbeitszeit bei ertragreichen Geschäften großzügiger umzugehen – umso schwerer, denn Ihre Arbeitszeit ist viel teurer als die eines Sachkollegen. Alles klar?




21 Kommentare zu “Der typische Denkfehler – wo Makler irren

  1. Da stimme ich Dir Oliver vollkommen zu. Zeit ist Geld. Wie Du weißt, arbeite ich deshalb u. a. mit blaudirekt zusammen. Nun habe ich allerdings nicht mehr Zeit, sondern mehr Geld, weil ich in der gewonnen Zeit mehr Umsatz schaffe. Ein Tipp: Nicht schauen, ob man an der einen kleinen Reiseversicherung nur 1,20 Euro verdient. Einfach machen und immer nett zum Kunden sein. Trotz des wenigen Verdienstes muss der Kunde eine anständige Beratung bekommen. Vor Jahren selbst erlebt. Ich musste sogar fast 1 Std Anfahrt in Kauf nehmen. Es stellte sich raus, der Herr ist Dr. und nach der Beratung hat er mir mindestens 2 Kunden von sich aus im Monat empfohlen und später selbst viel Geld über mich angelegt.

  2. Der Beitrag ist Wasser auf meine Mühlen ;D. Danke dafür. Wir gehören zu den Maklern, die überwiegend Personengeschäft machen, meist im Kollektiv (bAV). Gerne würden wir (noch) mehr über blaudirekt einreichen, allerdings fehlen mir bei der Plattform (das CRM System, nicht die Rechner)gerade im Personengeschäft einige Funktionen.

    1. Als Risiko kann „nur“ ein Freitext befüllt werden. Hier wäre eine Verknüpfung mit der Versicherten Person (VP) sinnvoll. Das trifft besonders auf die bAV zu, aber auch bei Eheleute oder Eltern wäre eine Verknüpfung sinnvoll.
    2. Daraus ergibt sich auch eine Vertragsübersicht je Familie oder je Firma. Letzteres ist aktuell schon möglich, der Vertrag taucht dann aber nicht bei der VP auf.
    3. Ein Vertrag mit mehreren VP muss aktuell mehrfach angelegt werden. Das ist z.B. bei Krankenversicherungen der Fall. Auch das ist eher ungünstig.

    Ich vermute, der Vorschlag stellt einen schweren Eingriff in die Datenbankstruktur dar. Dennoch wäre es sinnvoll.

    Vielleicht kenne ich aber auch das Portal ungenügend.In dem Fall bin ich für Tipps zur Handhabung natürlich dankbar. Es gibt ja sicher genug Kollegen, die auch Personangeschäft über Euch einreichen.

  3. Ja Hr. Bittner, stimmt. Ist ein Problem. Bei der BAV ist immer der VN angelegt und die VP schreibe ich noch hinter die VS-Nr oder Risiko . Da Kunden selbst Verträge anlegen können, habe ich im Moment auch eine Dame, welche natürlich alle Verträge auch die vom Ehemann in Ihrem Account angelegt hat. Ob eine Verlinkung geht, muss Hr. Heilenkötter wissen.

  4. Möchte hierzu zwei Dinge schreiben:
    1. Sehe ich nicht, wie im Bereich Personenversicherung eine so deutliche Zeitersparnis gegenüber anderen Pools oder auch Direktanbindungen zustande kommt.
    Wodurch kommt diese Zeitersparnis zustande? Die Anträge müssen ja auch bei blaudirekt unterschrieben und ausgefüllt eingereicht werden, für mich ist der Arbeitsaufwand der gleiche oder ist mittlerweile ein reiner online Abschluss bei PKV oder LV möglich?

    2. möchte ich die Gelegenheit nutzen, auch einmal auf die Kehrseite dieser Abwicklung hinzuweisen, da ich mich aktuell immer noch sehr über eine PKV-Bearbeitung ärgere.
    Seit vielen Jahren berate ich Kunden in Sachen PKV, daher weiß ich, dass man eine qualifizierte Beratung für einen anspruchsvollen Kunden nicht innerhalb von 1,5 schon gar nicht in 0,5 Stunden gewährleisten kann. Eine solche Beratung zieht sich auch gerne mal über 3 Beratungstermine, je nachdem, wie stark sich der Kunde mit dem Thema auseinandersetzt.
    Einen solchen Kunden habe ich im Dezember in insgesamt 3 Terminen vor Ort beraten, Stunden an Zeit investiert, mit dem Ergebnis, Mitte Dezember einen Antrag (Bisex) vom Kunden unterschrieben zu bekommen. Diesen habe ich selbstverständlich umgehend zur Bearbeitung über blaudirekt eingereicht, damit er noch zu Bisex-Konditionen policiert wird.

    Leider wurde hier seitens der PKV-Gesellschaft ein schwerwiegender Fehler gemacht: Eine Nachbearbeitung wurde vom Sachbearbeiter an eine nicht existierende Faxnummer von blaudirekt gesendet, somit kam diese nie bei blaudirekt oder mir an.
    Nachdem dieser Fehler aufgeklärt wurde, bekomme ich als Mitteilung, dass der Vertrag nun nur noch zu Unisex Konditionen policiert werden kann, für den Kunden mehr als 100 Euro Mehraufwand im Monat. Neben der Tatsache, dass dieses Ergebnis für mich und den Kunden eine Katastrophe ist, so muss ich auch sagen, dass die Bearbeitung durch die Maklerbetreuung der PKV-Gesellschaft miserabel war, man fühlt sich als Makler ziemlich alleine gelassen!

    Das ist ein Fall, ich kann aber aus meiner persönlichen Erfahrung sagen, dass ich mehrfach erleben musste, dass es gravierende Unterschiede in Sachen Pflichtbewusstsein der Frauen und Herren Maklerbetreuer gibt.

    Durch diesen Fehler eines Sachbearbeiters habe ich zum aktuellen Zeitpunkt viele Stunden umsonst gearbeitet, verliere meine gesamte Provision (bei 550 MB) und habe mehr als 2 Monate damit verbracht, ständig beim zuständigen Maklerbetreuer und Vertriebsdirektor nachzuhaken, um doch noch eine kundenfreundliche Lösung hinzubekommen.

    Dabei geht es mir nicht um einen Fehler eines Sachbearbeiters, sondern die Art und Weise, welche Wertschätzung einem als kleiner Einzelmakler entgegengebracht wird.
    Das habe ich in der Art und Weise in mittlerweile 8 Jahren Makler-Selbständigkeit noch nicht erlebt.

  5. Zu dem Einzelfall kann ich natürlich nichts sagen, aber die Frage Nr. 1 möchte ich gerne aufgreifen:

    Wie sehen das die anderen Kollegen? Gerade in der PKV treffen wir nie auf einen Kunden ohne Versicherung. In der Beratung ist somit immer ein Vergleich „Alt gegen Neu“ vorzunehmen. Gerade in der PKV ist ein Bedingungsvergleich absolut zwingend. Da sehe ich aber die aktuelle Schwäche des blau direkt Systems: Das neue Angebot dem Altvertrag gegenüberstellen.

    Wie sehen da die Prozesse aus? Was ist best practice? Soweit ich das sehe, ist ein solcher Vergleich mit den Rechnern von blau direkt nicht möglich.

    Das bedeutet doch, ich muss andere Software nutzen. F&B oder Kaimaan sind gerade im Test, Level9 für die PKV etc.

    Es müssen also Daten doppelt erfasst werden. Dokumente (z.B. Anträge) werden aus einer anderen Software erzeugt und dann bei blau direkt eingereicht werden.

    Der Aufwand ist identisch mit einem Antrag über eine Direktverbindung oder?

    Hier würde auch ich mir ein wenig mehr „Know How“ wünschen. Oder Empfehlungen von Kollegen.

  6. Nun, die Vorteile einer Zeitersparnis liegen auf der Hand. Jedoch ist meine Erfahrung, dass ich KEINERLEI Zeitersparnis durch BD habe. Wer für seine Kunden das „BESTE“ sucht, sich auf dem Versicherungsmarkt auskennt und nicht einfach nur auf -Beantragen- bei dem an erster Stelle stehenden Anbieter eines Vergleiches drückt, wird m.E. feststellen, dass es noch zu viele Baustellen in der Technik gibt. Das System oder die Idee hinter Blaudirekt ist gut, die Werbung mit der Zeitersparnis trifft auf mich definitiv nicht zu. Würde gern von Kollegen hören, dass es anders ist, dann aber auch mit Beispielen hinterlegt. Meine Beispiele: 1.) Kunde wollte Pflegevers. eines bestimmten Anbieters (Allianz), ist jedoch im System nicht hinterlegt. 2. Bei einem bestehenden Kunden wollte ich HH rechnen und bei Interrisk eindecken, ging aber nicht, weil Schnittstelle Adresse nicht erkannte. 3. Kunde möchte RLV, trotz aller Angaben kam Blankoantrag raus mit Abfrage nach Tarif (kennt der Kunde nicht) und Gesundheitsfragen die auf verschiedene Risiken gemünzt war- Fazit, ich musste noch einmal zum Kunden, auf altmodische Art Antrag aufnehmen etc.! Von diesen Fällen kann ich viele aufzählen. Fazit: keine Zeitersparnis. Dennoch: Das System ist gut!!!!! Einzig bei Kfz lief die Beantragung mit Zeitersparnis.

  7. Als Betreiber eine Portals für Zahnzusatzversicherungen schätze ich die Anbindung über Blau sehr. Das wäre mir über Einzelanbindungen viel zu aufwendig. Eine Zeitersparnis sehe ich in jedem Fall. Insbesondere in der anschließenden Bestandsarbeit. Wie hoch die ist will ich nicht beurteilen aber, für mich, in jedem Fall lohnenswert und was ich in der „gesparten Zeit“ mache entscheide ich 🙂

  8. Das mit der Zeitersparnis ist in der Tat so eine Sache.
    Sehr gute Erfahrungen habe ich bei blaudirekt in Sachen Sachgeschäft gemacht. Sowohl bei KFZ, als auch bei Haftpflicht-, Hausrat- oder Wohngebäudeversicherungen.
    Die Abwicklung finde ich dabei sehr gut, alles ist online sofort möglich und auch anschließend im Bestandssystem sofort hinterlegt! Für mich ist das ein Vorteil, denn Onlinevergleichsrechner im Internet mit Sofortabschluss gibt es für Endkunden ja zu genüge, die z. T. auch grafisch oder in der Darstellungsweise (z. B. mit Empfehlungen oder Testergebnissen) noch deutlich besser sind!

    In Sachen LV und KV kann ich meinen „Vorschreibern“ nur beipflichten. Eine gute, schnelle PKV Beratung ist mit den zu Verfügung gestellten Online-Vergleichsrechnern nicht möglich. Vor allem, weil im Ergebnis des Online Rechners nicht alle relevanten Tarife, Gesellschaften oder Informationen zur Verfügung gestellt werden.
    Und auch wenn die Möglichkeit einer PKV-Angebotsanforderung oder Analyse besteht, so reden wir spätestens dann nicht mehr über Zeitersparnis.
    Bei Kunden, die bestimmte Tarife in bestimmten Sparten wünschen (z. B. Pflege- oder Rente), muss man meiner Erfahrung nach eh den Weg über die direkte Ansprache bei der Gesellschaft wählen, da die Online-Vergleiche nicht das gewünschte Ergebnis hervorbringen!
    Auch hier gibt es keine Zeitersparnis.

    Das Bestandssystem ist super, der Weg bis zum passenden Angebot (abgesehen von Sach!) oftmals mit einigen Umwegen versehen!

  9. Erst mal vielen Dank für den Beitrag, Oliver. Grundsätzlich hast Du Recht, wenn es um standardisierte Deckungen geht.
    Aufwändiger wird es einmal bei den dann doch noch extra auszufüllenden Anträgen, wie hier schon ausgeführt. Hier wäre es gut, wenn die Anträge vorausgefüllt wären (Übernahme der Daten aus dem Online-Antragsprozess) und ggf. aus dem Antragsprozess gleich eine Ausfüllroutine mit Gesundheitsfragen etc. gestartet werden könnte. Ich kann mir vorstellen, dass diese eine Mammutaufgabe ist… Ist halt ein frommer Wunsch. 🙂
    Zudem muss ich meist dann doch noch die Gesellschaftssoftware bemühen, um die individuelle Lösung zu erhalten, die dem Kunden am ehesten gerecht wird. Ein wirklich guter Lösungsvorschlag dazu fällt mir aber jetzt nicht ein.

  10. @marco
    Deine Anregungen verstehe ich gut. Tatsächlich haben wir die schon aufgegriffen und in Sachen mitversicherte Personen, Darstellung von Verträgen wird sich mittelfristig etwas verbessern.

    Tatsächlich ist der PKV-Vergleich als Alleinprogramm für einen qualifizierten PKV-Verkauf nicht optimal. Das ist aber auch nicht beabsichtigt. Unser Ziel kann es ja nicht sein, sämtliche Software am Markt mit 39,- Euro monatlich vollständig zu ersetzen. Für den Preis liefern wir über 70 Vergleichsrechner, während alleine PKV bei den meißten Anbietern schon mehr kostet.:-)
    Wie Du aber schon in einem anderen Beitrag bemerkt hast, gibt es immer wieder neue Vorteile die Du entdeckst und Dir helfen Zeit zu sparen. 🙂

    liebe Grüße
    Oliver

  11. Bitte: Jetzt lassen Sie uns aber nicht über die Zeitersparnis eines vorausgefüllten LV, BU, PKV Antrag sprechen. Das würde uns aber ernsthaft unglaubwürdig machen. Wie viele Anträge füllen Sie denn so am Tag aus und wie lange dauert das? Ich denke, dass der Aufwand ein solches System zum laufen zu bringen und am laufen zu halten, unfassbar aufwändig wäre. Diesen Wunsch sollten wir nicht ernsthaft äußern.

  12. Danke für die Antwort und nein, ich erwarte auf keinen Fall das alles von blau direkt zu bekommen, schon gar nicht für das Geld. Ich glaube auch nicht, dass blau direkt alles selbst machen sollte. Vieles ist sicher deutlich einfacher über Schnittstellen zu erledigen.

    Wir reden hier ja über das Beratungsgeschäft, nicht über den Fall, in dem ein Kunde selbst auf der Seite rechnet. Da muss gar nicht alles über die Website passieren.

    Wie wäre es z.B. zu einer Schnittstelle zu F&B aus dem CRM-System heraus? Oder softfair oder oder oder…

    Mir geht es um die Optimierung der Prozesse. Wenn man z.B. die Kundendaten aus dem System an F&B übergeben könnte, dann wäre das doch schon ein toller Mehrwert. Wenn Ihr dann noch die Deckungsaufträge von Kaimaan oder anderen annehmen würdet…

    Vielleicht machen wir mal eine Umfrage welcher blau direkt Partner welche Software nutzt. Dann legen wir alle zusammen und bezahlen Euch die Manntage für eine Schnittstelle. Wie klingt das?

  13. Für mich macht BlauDirekt einen tollen Job. Allein die Positionierung auf die Veränderung der Kundenstruktur ist EINMALIG. In Sachen Service und Bereitstellung von VERSCHIEDENEN Online-Rechnern kann ich nur eine Verbeugung machen. Das nicht alles funktionieren kann, liegt in der Natur der Sache, aber ich habe grosse Hoffnung, daß BlauDirekt einen Marathon begonnen hat, der noch lange nicht zu Ende ist.

  14. Lieber Herr Müllenholz, lieber Herr Wille,

    im Gegensatz zur Abwicklung für Sachversicherungen habe ich bewusst die Zeit in der Beispielkalkulation für Personenversicherung verdoppelt, denn natürlich haben Sie Recht: Bei LV & KV entsteht oft noch individuellerer höherer Aufwand in der Abwicklung (in der Beratung ohnehin, aber die war ja nicht Thema). Auch bei blau direkt ist in der Regel noch eine Unterschrift nötig und sehr oft wird man für den Kunden individuell rechnen müssen.

    Einerseits unterstützen wir hier durch Angebotserstellung und Risikovoranfragen. Andererseits übernehmen wir auch hier das komplette Management Anträge nachzuhaken usw. Gegenüber Direktvereinbarungen ergibt sich hier sicherlich der Vorteil eines zentralen Ansprechpartners gegenüber einer Vielfalt einzelner Maklerbetreuer. Soweit können das aber durchaus auch andere Pools.

    Was bei blau direkt die große Zeitersparnis bringt, ist die laufende Nachbearbeitung, Erfassung von Nachträgen, Policenkontrolle, automatisierte Dokumentierung, Archivierung und vieles anderes. Diese Vorteile fallen nicht bei einem Lebenantrag auf. Bei 300 über die Jahre vermittelte Lebenverträgen ist das locker eine Teilzeitangestellte. Ob Sie das in Lohnkosten rechnen oder in frei werdender Arbeitszeit sei mal dahin gestellt. 🙂

    Probieren Sie es einfach hin und wieder einmal aus. Früher oder später ergeht es Ihnen wie vielen Kollegen. Wenn es erstmal läuft, läuft es. 🙂

    Liebe Grüße
    oliver Pradetto

  15. @marco

    Das ist was ich so an Dir schätze. Ich erkenne schon, dass Deine „Kritik“ immer darauf abzielt wie Du einerseits effizienter arbeiten kannst und andererseits mehr mit uns machen kannst. Das ist die beste Kritik überhaupt.

    Dein Vorschlag klingt gut. Tatsächlich sind wir auch schon an ein paar Plänen diesbezüglich dran und haben auch schon diverse offene Schnittstellen an welche Softwareanbieter rangehen können.
    Dies einmal gezielt zu initiieren ist eine gute Idee.
    Ich setze da mal Marcel drauf an. 🙂

  16. Guten Tag,

    dann will ich auch noch zwei, drei Worte zu diesem Thema schreiben.

    Solange auf den Policen beim Kunden BlauDirekt steht, wird BlauDirekt im Bereich Leben immer nur eine Ventillösung für mich bleiben. Ich halte es auch für eine Mär, dass die Bearbeitung bei BlauDirekt schneller geht. In meinem Unternehmen arbeiten wir, auf Grund der Spezialisierung, im Bereich Leben mit vier Unternehmen zusammmen, die 90 % des Umsatztes bekommen. Da habe wir direkte Ansprechpersonen und wenn es Nacharbeitungsauträge gibt, werden diese direkt an uns gemailt oder wir erhalten sogar einen Anruf. Schneller geht es nicht. Da stört ein „Zwischenpool“ nur.
    Es ist in meinen Augen auch nicht zielführend einzele Sparten bei der Bearbeitung zu betrachten. In unserem Hause wird da anders gerechnet: Wenn zum Beispiel 1200 Verträge im Bestand sind und die Gesamtcourtageeinnahmen 120.000 € betragen, dann sind das 100 €/Vertrag und dann kann ich mich schon mal 1,5 Stunden mit diesem Vertrag beschäftigen. Jetzt ist die Fragen, mit wie vielen Verträgen beschäfftige ich mich denn wirklich im Jahr und wieviele werden nicht einmal angeschaut. Und übrigens, wir nehmen uns die zwei Stunden Zeit für eine Hundehalterhaftpflicht oder eine private Haftpflichtversicherung. Es passiert aber auch, dass eine BU Versicherung in einem Termin nach 1,5 Stunden unterschrieben ist und es 1500 € dafür gibt. Jede Versicherung sollte gleich betrachtet werden, denn wie heißt es doch – ein zufridener Kunde kauft wieder!
    Und noch eine Frage – würde ich denn die mögliche Zeitersparnis wirklich nutzen um neues Geschäft zu machen? Ich nutze gesparte Zeit und mache daraus FREIZEIT.

  17. Lieber Herr Dähn,

    ich danke Ihnen für Ihr Feedback, zeigt es doch vor allem, dass Sie sich mit unserem haus auseinandersetzen. 🙂

    Bezüglich des Policeneindrucks verweise ich auf: http://blog.blaudirekt.de/2013/02/neutrale-policen-und-wie-sie-diese-erkennen/
    Kann man wohl als grundsätzlich gelöst betrachten? 🙂

    Ob die Zusammenarbeit über blau direkt schneller geht? Nun ja. Sie betrachten Ihre bestens eingespielte Abwicklung voller Überzeugung, doch haben sie keinen Vergleich. Zumindest kann man kaum eine seit Jahren eingespielte Zusammenarbeit mit testweise eingereichten Anträgen vergleichen. Hier muss man den Mut haben zu springen und ich weiß, dass dies nicht leicht ist.
    Fakt ist: Was Sie aktuell haben ist Glauben. Das ist legitim, aber die gesamte Basis Ihrer Überzeugung, dass Ihre Abwicklung sich nicht beschleunigen lässt. Ob es bei blau direkt schneller für Sie ginge, können Sie nicht wirklich sicher beurteilen (zugegeben: Wer kann das schon im Vorwege?)

    Allerdings: Sie können in den Kommentaren feststellen, dass es sehr erfolgreiche Kollegen gibt, bei denen es über blau direkt schneller läuft und ich kann Ihnen versichern: Keinem Ihrer Kollegen ist es zuvor anders ergangen als Ihnen. Da der Nutzen einer Umstellung sich erst nach einiger Zeit einstellt, ist das Risiko der Umstellung groß. Kann man dieses Risiko eingehen ohne das Sie sich wirklich sicher sein können, dass auch für Sie der Vorteil im Nachgang entsprechend groß ist?

    Bleiben Sie bitte einfach an uns interessiert. Früher oder später finden wir zueinander. 🙂

    In einer Sache will ich Ihnen aus vollem Herzen zustimmen: Gesparte Zeit kann man zwar in Umsatz investieren. Doch irgendwann einmal hat man genug Geld und dann investiert man die frei werdende Zeit besser in weitaus wichtigeres: Leben, Familien, Freizeit und Glück. Wenn wir das bei Ihnen mehren, umso besser.

Komentar verfassen

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.