Summenanpassung Inhaltsversicherung

Was du wissen solltest: Summenanpassung Inhaltsversicherung

Viele Gewerbetreibende sind in der jetzigen Zeit besonders betroffen: Steigende Energiekosten, längere Wartezeiten auf Material uvm. spiegeln sich auch in den Preisen der Produkte wider. Wie reagieren die Inhaltsversicherer auf die steigenden Kosten und Preise bei den Gewerbetreibenden? Schnell hört man Begriffe wie Erzeugerpreise, Index-, Summen-, oder auch Beitragsanpassung. Erfahre, was du alles zu diesem Thema wissen solltest und wie du deinen Kundinnen und Kunden zur Seite stehen kannst.

Was ist eine Index- und Summenanpassung in der Inhaltsversicherung?

Zunächst müssen die Begrifflichkeiten geklärt werden, damit ein klarer Überblick geschaffen werden kann.

Summenanpassung
Die Summenanpassung bezeichnet die Neuordnung der Versicherungssumme. Damit versucht der Versicherer den Versicherungsnehmer:innen eine Möglichkeit zu geben, um eine Unterversicherung zu vermeiden. Eine Anpassung kann viele Gründe haben, z.B. mehr Inventar oder teureres Inventar. Oftmals wird die Anpassung vorsorglich vorgenommen.

Indexanpassung & Erzeugerpreise
Mit der Indexanpassung ist der Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte gemeint. Dieser misst die durchschnittliche Preisentwicklung von Industrieerzeugnissen und Rohstoffen, die sowohl in Deutschland hergestellt als auch verkauft werden. Dieser wird alle fünf Jahre vom Statistischen Bundesamt überarbeitet. Erzeugerpreise messen die durchschnittliche Entwicklung der Verkaufspreise einzelner Wirtschaftszweige, dies geschieht auf der Wirtschaftsstufe der Erzeuger.

Beitragsanpassung
Mit der Beitragsanpassung ist schlicht und ergreifend die Anpassung der Versicherungsbeiträge gemeint. Hier wird oftmals das ganze versicherte Kollektiv angeschaut. Das bedeutet, dass viele gemeinsam das Risiko eines Einzelnen tragen.

Was hat das ganze mit der Inhaltsversicherung zu tun?

Die Inhaltsversicherung ist oftmals eine dynamische Versicherung, also eine Versicherung, die sich anpasst. Dies geschieht in der Regel in der Anpassung der Versicherungssumme, der sog. Summenanpassung. In den Vorjahren lag diese Anpassung bei ungefähr 1-3 %. In diesem Jahr (2022) sieht es anders aus: Teilweise begegnen uns Summenanpassungen in Höhe von 10-15 %, ein drastischer Anstieg. Auf den ersten Blick ist dies natürlich für die Versicherungsnehmer:innen von Vorteil, denn die Gefahr unterversichert zu sein, wird reduziert. Auf der Kehrseite kann jedoch eine Überversicherung entstehen, die den Versicherungsnehmer:innen im Schadenfall nicht weiterhilft.
Eine Summenanpassung hat aber auch eine Beitragsanpassung zur Folge und diese 10-15% werden an die Versicherungsnehmer:innen weitergegeben. Doch warum passiert dies? Dieses Jahr liegt es vor allem an der Indexanpassung und den Erzeugerpreisen. Die Erzeugerpreise haben sich um 34,5 % erhöht (Vergleich Oktober 2021 zu Oktober 2022), dementsprechend sind auch die Preise an die Endkundinnen und Endkunden weitergegeben worden. Dies hat zur Folge, dass sich der Warenwert der einzelnen Gewerbetreibenden deutlich erhöht hat. Damit die Versicherer hier im Schadenfall gewappnet sind, haben diese eine höhere Summenanpassung als üblich vorgenommen.

Was kann man tun?

Sprich deine Kundinnen und Kunden aktiv drauf an und suche ein Jahresgespräch. Wichtig ist, dass man es erklären kann. Hier erhöht sich nämlich nicht nur die Versicherungsprämie, sondern zugleich die Versicherungssumme. Daher bekommt man im Schadenfall mehr Leistung. Wenn deine Kundinnen und Kunden diese Vertragsanpassung nicht annehmen möchte, gibt es das Recht dem ganzen zu widersprechen. Weise darauf hin, dass es zu einer möglichen Unterversicherung kommen kann.