Amazon steigt ins Versicherungsgeschäft ein

E-Commerce-Gigant steigt ins Versicherungsgeschäft ein

Der E-Commerce-Gigant Amazon erobert den Versicherungsmarkt und baut sich ein weiteres Standbein auf. Seit letzter Woche ist bekannt, dass Amazon nach den USA nun auch in Großbritannien in der Versicherungsbranche durchstartet.

Der Startschuss fällt in den USA

Das US-amerikanische Unternehmen Amazon, welches mittlerweile zu den größten Online-Plattformen der Welt gehört, ist den meisten ein Begriff und bekannt für die umfassende Produktauswahl. Bereits in den USA ist der E-Commerce-Gigant in den Versicherungsmarkt eingestiegen und bietet den Verbrauchern auf Basis des Amazon Insurance Accelerators einen weiteren Service an, so die Süddeutsche Zeitung. Mit diesem Service sind die Kunden bei den von Amazon verkauften Produkten gegen Sach- und Personenschäden versichert.

Der Einstieg in die Haftpflichtversicherung

Damit steigt Amazon auf dem US-amerikanischen Markt in das Versicherungsgeschäft ein und bietet nun eine Haftpflichtversicherung an, um den Kunden den Anspruch auf Schadenersatz zu erleichtern. Um Anspruch zu erheben, brauchen sich die Verbraucher demnach nicht mehr an den Händler des Produktes wenden – sondern melden Schaden direkt an den Amazon-Konzern. Sofern Händler, die ihre Produkte über den Online-Riesen vertreiben, eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben, garantiert Amazon eine Übernahme der gemeldeten Schäden von bis zu 1.000 US-Dollar (rund 851 Euro), ohne dass das Unternehmen vom Händler eine Rückerstattung fordert.

Was ist eigentlich der Amazon Insurance Accelerator?

Unter dem Amazon Insurance Accelerator lässt sich ein Netzwerk aus Versicherern verstehen, über das Amazon den Händlern die Haftpflichtversicherung anbietet. Teil des Netzwerkes ist unter anderem die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Munich Re und der Großmakler Marsh.
Dabei stellt Amazon genaue Anforderungen bezüglich der Policen an die Versicherer und setzt eigene Standards: Während Schäden bis 1.000 US-Dollar von Amazon übernommen werden, sind die Versicherer dazu verpflichtet Schäden darüber selbst innerhalb von 30 Tagen abzuwickeln. Zudem werden von Versicherern abgelehnte Schadenzahlungen vom Konzern überprüft.

Nach den USA folgt UK

Dem britischen Magazin Reuters zufolge, beginnt Amazon in Großbritannien nun kleinen und mittleren Geschäftskunden Versicherungen anzubieten. Amazon Business Prime Mitglieder können Verträge für Hausratversicherung, Cyberversicherungen und Berufshaftpflichtversicherungen abschließen. Ziel ist es mit dem Insurtech Superscript maßgeschneiderte und flexible Versicherungen für kleine Unternehmen anbieten zu können. Mit dem Angebot soll die Kluft zwischen Kunden und Versicherern überbrückt werden, indem ein schneller, reibungsloser und kundenorientierter Kaufprozess angeboten wird.