Unfallversicherung: Invaliditätssumme berechnen

Wie hoch sollte eine Invaliditätssumme in der Unfallversicherung eigentlich gewählt sein? In der Praxis werden häufig die Summe von 100.000 Euro und eine Progression von 350 Prozent veranschlagt. Dabei muss allerdings hinterfragt werden, ob so überhaupt eine halbwegs passende Bedarfsermittlung darstellbar ist. Denn wer die Invaliditätssumme bestimmen möchte, sollte einerseits den Fokus auf die Einkommensabsicherung legen und andererseits Einflussfaktoren wie etwa hohe Umbaukosten für ein notwendiges barrierefreies Wohnen nach einem Unfall in der Kalkulation berücksichtigen.

 

Kalkulation ohne „Pi mal Daumen“

Unfallversicherungen können Menschen vor Einkommensverlusten infolge eines Unfalls auch ohne Fremdverschulden schützen. Ebenso können sie den daraus entstehenden fallweise hohen Folgekosten vorbeugen. Für die Ermittlung einer angemessenen Einkommensabsicherung stellt die Haftpflichtkasse Vermittlern jetzt ein neues praktisches Werkzeug zur Verfügung: Im Auftrag des Roßdörfer Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit hat Professor Matthias Beenken, Fachhochschule Dortmund, einen Rechner entwickelt, den Versicherungsvermittler für die schnelle und einfache Kalkulation der passgenauen Invaliditätssumme nutzen können: Er kann sowohl unfallbedingte Einkommensverluste bis zum Renteneintritt als auch die Verminderung des Einkommens in der Rentenbezugszeit aufgrund geringerer Rentenbeiträge ermitteln. Hierfür sind im Vorhinein lediglich Angaben zu Alter und monatlichem Nettoeinkommen erforderlich, verbunden mit einer Einschätzung darüber, ab welchem Invaliditätsgrad Einkommensverluste zu erwarten sind. Das Ergebnis: Exaktere Vorschläge für eine adäquate Absicherungssumme.

Auch wenn während der Rentenbezugszeit das Risiko eines Einkommensverlusts aufgrund eines Unfalls einerseits gebannt ist, muss andererseits dennoch die Berechnung auf Grundlage der zu erwartenden Unfallkosten für eine genaue Bedarfsermittlung herangezogen werden. Denn meist sind es die nach einem Unfall entstehenden erforderlichen Umbaukosten für das Eigenheim, die deutlich zu Buche schlagen. Können betroffene Versicherungsnehmer den Gesamtumbau nicht finanzieren, ist für sie häufig der Weg in eine Pflegeeinrichtung unausweichlich. Insofern ist die genaue Bestimmung der Invaliditätssumme Grundvoraussetzung, um für den Fall der Fälle richtig abgesichert zu sein.

So kann eine Berechnung aussehen…

Hier kannst Du das Excel-Dokument für Deine Tarifberechnung herunterladen.




2 Kommentare zu “Unfallversicherung: Invaliditätssumme berechnen

  1. Hallo, habe priv. Unfallversicherung. 100000 € Vers. Summe. Bei Invaliditätsgrad von 35% doppelte Leistung und bei 70% fünffache Leistung. Habe Morbus sudeck in der rechten Hand nach einem Unfall. Wie würde man das berechnen? Vielen Dank

  2. Guten Tag Frau Maciejewski,

    vielen Dank für Ihren Kommentar.

    Das Thema ist sehr komplex als das man dies pauschal beantworten könnte.
    Voraussetzung für die Leistung ist, dass durch den Unfall eine dauerhafte Invalidität eingetreten ist und das der Unfallbegriff erfüllt ist.
    Ein Mediziner wird die durch den Unfall entstandene Invalidität bestimmen.
    Anhand der in Ihrem Vertrag festgelegte Gliedertaxe, ergibt sich dann die entspräche Entschädigungsleistung.
    Wichtig für eine Entschädigung aus der Unfallversicherung ist, dass die in den Bedingungen aufgeführten Fristen für die Meldung, den Eintritt der Invalidität und die Geltendmachung eingehalten werden.
    Hierzu wenden Sie sich am besten an Ihren betreuenden Versicherungsmakler, der Sie bei der Schadenabwicklung unterstützen kann.

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