Warum blau direkt keine Autos für Makler anbieten wird

Ein Maklerpool bietet -so scheint`s-  phänomenale Konditionen für Leasingautos an. Für Leasingraten von gerade einmal 149,-, 179,- oder sogar nur 125,- Euro werden Autos angeboten, die normalerweise mindestens den 3-fachen Preis im Leasing kosten.

Da liegt natürlich die Frage nahe: Können wir das bei blau direkt auch bekommen?

 

Wie belastbar ist das Angebot?

 

„Wenn etwas zu schön klingt um wahr zu sein, ist es in der Regel nicht wahr.“

Ich verstehe NICHTS von Leasingverträgen. Ich gebe aber zu, dass mich erstaunt, was ich da lese.

Die dargebotenen Fahrzeuge kosten bei ansonsten vergleichbaren Rahmenbedingungen beim freundlichen Fahrzeughändler an der Ecke locker die 3-fache Leasingrate. Selbst bei allergrößten Großhandelsmengen sind solche Rabattierungen absolut marktunüblich.

Wenn ein neues Auto vom Hof des Autohändlers fährt, verliert es nach Schwacke im Schnitt sofort rund 30% seines Wertes. Nach der dreijährigen Laufzeit beträgt der Wertverlust etwa 50%. Das sind bei einem Auto für 50.000 Euro immerhin 25.000 Euro. Beträgt die Summe von Leasingraten und Anzahlung im gleichen Zeitraum nur 6.000,- Euro, so frage ich: Wo kommen 18.000 Euro Differenz her?

Ich habe gehört, dass man im Leasing die Rechnung manchmal hinterher zahlt. Nach einem Wertgutachten müssten tatsächliche Wertverluste vor Rückgabe des Fahrzeugs ausgeglichen werden. Ob es hier ähnliche Fallstricke gibt? Eine gewissenhafte Prüfung kann vor bösen Überraschungen schützen.

Wer den Traum vom billigen Auto weiterverfolgen möchte, muss NUR seine Daten hinterlassen und eine Anbindung machen. Erst dann erhält man die Unterlagen, um der Sache auf den Zahn zu fühlen. Es wäre nicht das erste Mal, dass verlockende Versprechungen zur Akquise eingesetzt werden.

 

„Krankenversicherung ab 19,- Euro. Jetzt Angebot anfordern!“

 

Trotz meiner Skepsis: Vielleicht meint es ja tatsächlich jemand gut mit uns Maklern.

 

Clever für blau direkt so etwas anzubieten?

 

Hat die Sache einen Haken, widerspräche dies unserer Philosophie. Ist dem nicht so, gestehe ich freimütig: blau direkt ist nicht groß genug um große Stückzahlen an Autos über die Theke zu bringen und über Kompetenzen verfügen wir in Sachen Auto-Leasing auch nicht. Soll ich meinen Partnern eine schlechtere Leistung anbieten, nur damit sie etwas bei mir machen statt woanders? Ich fände das wenig fair.

Es ist vollkommen o.k., wenn man etwas nicht kann, oder?

 

Wofür steht blau direkt?

 

Der wichtigste Grund auf entsprechende Angebote zu verzichten ist für uns jedoch ein anderer:

Ein Pool ist im Kern eine Einkaufsgemeinschaft zum gegenseitigen Vorteil. Makler brauchen Autos. Da ist es sicher schön, wenn man auch beim Autokauf den Vorteil der Gruppe nutzt.

Mit dem gleichen Argument kann man aber auch Büromöbel, Gewerbeimmobilien, Arbeitskraftvermittlungen, Anzüge, Computer, Drucksachen, Stromverträge, Urlaubsreisen oder Erdbeereis anbieten. Wofür steht blau direkt am Ende?

Die Pool-Kollegen zielen auf eher schlichte Maklerkollegen. Als Massenanbieter sind sie gezwungen auf großer Bandbreite und für jeden erdenklichen Produktbereich Dienstleistungen vorzuhalten. Wenn man die ungeheure Vielfalt des Angebots sieht, machen sie das durchaus passabel. Ich respektiere das.

Doch während die Kollegen alles einigermaßen ordentlich machen, konzentrieren wir uns darauf, eine Sache außerordentlich zu machen. Als Technologieanbieter wollen wir Dein bester Versicherungsabwickler sein. Dafür geben wir alles.

 

Die schönen Töchter anderer Mütter

 

Suche Dir für andere Dinge gern andere Partner. Wenn das Leasingangebot des Wettbewerbpools für Dich unerträglich verlockend ist, spricht doch gar nichts dagegen eine Anbindung an diesen Pool zu machen und Dein Auto von dort zu beziehen. Ist das Angebot seriös, so neide ich es den Kollegen nicht. Ich freue mich für Dich, dass die Kollegen Dir ein so tolles Angebot machen!

 

Ps.: Exklusivität!

 

Die Kollegen verlangen als Gegenleistung für die Nutzung des Leasingangebots in einer Sparte Deiner Wahl Exklusivität.

Voraussetzungen: Sie sind angebundener Vermittler und nutzen die … in mindestens einer der neun Sparten (z. B. Kranken, Leben, Sach, Fonds, Bausparen, Bankprodukte, Genossenschaften, Immobilien oder Beteiligungen) für eine gewisse Zeit exklusiv.

Viele Kollegen befürchten durch solche Klauseln ihre Unabhängigkeit aufgeben zu müssen. Die ist aber nicht gefährdet:

Das Anlocken mit besonderen Rabatten ist nach gängiger Rechtsprechung sittenwidrig, wenn die Voraussetzung Koppelgeschäfte sind. Damit ist diese Forderung unwirksam und braucht zur Not nicht eingehalten werden. Trotzdem kannst Du die Vereinbarung erfüllen. Wähle doch einfach eine Sparte bei der Dir Exklusivität nicht weh tut. blau direkt bietet Dir ohnehin nur Kranken, Leben, Sach und Bausparen an. Wenn Du die Exklusivität für einen der anderen Produktbereiche wählst, gönne ich diese den Kollegen herzlich!




5 Kommentare zu “Warum blau direkt keine Autos für Makler anbieten wird

  1. Kann man da wirklich nichts machen? Ich hätte sonst gern einen Nissan GT-R für 199,- mtl.
    Inkl. Winterräder, versteht sich. Da sehen die Kunden dann gleich, dass ich schnell bei ihnen sein kann.

  2. Ich finde auch, das es eine Diskriminierung gegenüber Maklern wäre, die mit dem Fahrrad ins Büro und zum Kunden fahren. Warum bekommen diese kein tolles Leasingangebot über das neueste E-Bike?
    Bei mir ist es ähnlich – ich habe 20 Meter in die Arbeit und würde mir mind. einen geleasten Treppenlift erwarten – hier sollte sich blau direkt unbedingt mal dafür einsetzen!

  3. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Sixt-Leasing gemacht und die Konditionen sind sehr gut. Als z:B. Mitglied im AfW gibt es sogar noch Prozente extra. Das ist dann nicht mehr weit von den beschriebenen „Schnäppchen“ weg…

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