Wie leichtfertig Makler ihre Chancen verspielen

  • „so kann ich ’simplr‘ noch nicht gebrauchen.“,
  • „da ist mir noch zu wenig Kundennutzen“, 
  • „Ich warte noch ab, bis …. fertig ist“,
  • „mir ist noch ein Fehler aufgefallen, könnten Sie den abstellen, bevor ich anfange…“

Für mich klingen solche Aussagen wie eine Fremdsprache. Meine persönliche Übersetzung lautet: „Hallo, ich bin ein Idiot und will sie das hiermit wissen lassen.“

Makler sind Idioten - manchmal

Fehlerhinweise und Verbesserungsvorschläge

 

Fehlerhinweise helfen uns Mängel abzustellen.

Verbesserungsvorschläge treffen manchmal ins schwarze oder geben uns ein besseres Gefühl dafür, was Euch wichtig ist.

Beides ist willkommen. Beides ist in diesem Blog nicht gemeint!

 

Ausflüchte, Ausreden

 

Worum es mir geht sind Ausflüchte. Ausreden nicht aktiv zu werden. Vorgeschobene Gründe, um etwas nicht zu nutzen und die Verantwortung dafür von sich wegzuschieben.

Das kann ich nicht akzeptieren. Wenn Du ein fauler Dummkopf bist, lebe damit. Das ist o.k.

Such Dir dafür aber nicht noch eine Ausrede indem Du demjenigen die Verantwortung zuschiebst, der gewaltige Investments leistet, um Dich zu unterstüzen.

 

Technisch nicht perfekt

 

Keine Lösung ist technisch perfekt. Sie ist es nicht zu Beginn, wo noch viele Kinderkrankheiten drin sind; die Entwicklung längst nicht abgeschlossen. Sie es nicht nach Jahren, wenn neue Ideen eingearbeitet werden müssen oder der technische Fortschritt Updates erforderlich macht.

Der Mensch ist auch nicht gerade perfekt. Er hat es dennoch an die Spitze der Nahrungskette geschafft, zum beherrschenden Raubtier auf dem Planeten.

Hätte der Mensch das auch geschafft, wenn Eltern keine Kinder gezeugt hätten bis sie sicher gewesen wären, dass diese perfekt werden?

 

Makler sind wie Dinosaurier
„Ach Mama, Dinos sind doch langweilig. Lass uns in die Halle mit den Makler-Skeletten gehen. Die hatten einen Wahnsinns-Qualitätsanspruch!“

 

Besser als andere ist gut genug

 

Beispielanfrage:

„So kann ich die App nicht an meine Kunden geben. Immer mal wieder stimmt ein Beitrag nicht und die Schadensformulare kann der Kunde nicht ausfüllen. Das entspricht nicht meinem Qualitätsstandard.“

Meine Antwort:

„Lieber Herr….,

ich freue mich, dass Sie sich mit ’simplr‘ auseinandergesetzt haben. Ja, es gibt noch vereinzelt Schwächen.

Über wie viele betroffene Kunden reden wir, wenn es um fehlerhafte Beiträge gilt?

2%, 5%, meinetwegen 10%?

Was ist mit den 90% anderen Kunden, dürfen die ihre App zwischenzeitlich nicht nutzen? Was machen wir, wenn der Kunde – durch Fernsehwerbung aufmerksam geworden – so eine App ausprobieren möchte? Sollen wir Ihren Kunden empfehlen erstmal Knip oder GetSafe herunterzuladen?

Diese Wettbewerber haben natürlich zu Beginn keinen einzigen Beitrag vom Kunden drin. Das müssen diese Wettbewerber ja erst wochenlang vom Versicherer abfordern und kriegen dann nicht einmal  von 80% aller Versicherer Auskunft, aber das scheint die Kunden nicht so sehr zu stören, wie Sie. Kann man natürlich nichts daran tun. Wenn das Ihr Qualitätsstandard ist, müssen Ihre Kunden zur Not eben woanders hin. Man kann ja nun wirklich nicht akzeptieren, dass Kunden ihre Provision finanzieren und dann noch bereit sind, dabei weniger Qualität zu erwarten als Sie es vorgeben, richtig?

Ebenfalls eine Schwäche der App: Dass man sich die PDFs anzeigen, aber nicht ausdrucken kann. Technisch ist eine Lösung aufwendig. Also ist die Frage, wann und wie wir es für Sie lösen.

Das hängt natürlich auch davon ab, was Sie in der Zwischenzeit tun:
Sie haben die Möglichkeit mit der App zu warten bis wir die Lösung perfektioniert haben. Wozu führt das?

Dem Investor (uns) könnte es nicht mehr sinnvoll erscheinen für einen Haufen Zögerlinge hundertausende Euros zu investieren (der dann vermutlich das nächste Haar in der Suppe findet, um nicht aktiv werden zu müssen). Ein anderer Marktteilnehmer wird in der Zwischenzeit ungestört bei Ihren Kunden wildern und wenn es doof läuft ein Markt an sich reißen. Der Makler hätte sozusagen seine eigene Zukunft beim Warten auf die selbe verspielt, nicht wahr?

Siehe Check24. Der Markt hätte uns Maklern gehören können, aber die Mehrzahl der Maklerkollegen hat es bevorzugt sich damit zu beschäftigen, warum Kunden die Onlinevergleiche nicht nutzen wollen würden, statt es einfach auszuprobieren. Check24 hat mit erheblich schlechteren Produkten und Rechnern den Markt erobert. Zwischenzeitlich ist Check24 natürlich bestens aufgestellt. Der Makler hat das Fenster der Gelegenheit verpasst und darf sich nun regelmäßig vom Kunden Angebote des Onlinevergleichers vor die Nase halten. Haben wir daraus nichts gelernt?

Wenn man simplr mit allen anderen App-Lösungen vergleicht, wird man feststellen, dass es trotz einzelner Schwächen aktuell jeder anderen App überlegen ist. Man kann die Schadenformulare nicht ausdrucken? Stimmt. Aber keine andere App hat überhaupt Schadenformulare drin! Die anderen haben nicht einmal die Schadenhotlines der Versicherer in der App.

Kann es wirklich sein, dass wir dem Kunden das Auto nicht verkaufen, weil wir ein nicht perfektes Radio eingebaut haben, wo die Autos des Wettbewerbs nicht nur kein Radio, sondern aktuell nicht einmal Räder, Bremse und Lenker haben?

Es ist tatsächlich so einfach! Wenn ich von einigen Kollegen höre sie würden noch abwarten wollen, frage ich mich, wie die weniger weit entwickelten Apps von Knip, Clark, GetSafe & Co zusammen weit mehr als eine Million Kunden zu einem Download motivieren konnten.

Haben diese Anbieter vielleicht recht?

  • Gehört der Makler wirklich der Vergangenheit an? Gar nicht so sehr, weil er technisch nicht folgen könnte, sondern weil er dumm genug ist, es gar nicht erst zu probieren?
  • Beweisen Makler mit diesem Verhalten nicht, dass sie die Interessen ihrer Kunden beharrlich leugnen, ignorieren, zurückweisen?

Irgendwann in naher Zukunft wird der Schadenbereich der App so ausgebaut, dass man einen Schaden per Foto-Funktion melden kann. Schadensmeldungsformulare sind dann für den Kunden gar nicht mehr nötig.

Wenn Sie diese brillante Zukunft mit einem absoluten Technologie-Vorsprung vor anderen gerne zur Verfügung hätten, wäre es gut, den bereits heute bestehenden Vorsprung in der eigenen Kundschaft zu nutzen. Sonst wird uns irgendwann ein Konkurrent einholen und das dann bei Ihren Kunden (die dann nicht mehr Ihre Kunden sein werden) nutzen.“

 




4 Kommentare zu “Wie leichtfertig Makler ihre Chancen verspielen

  1. Zunächst einmal recht herzlichen Dank für Ihre stetigen Bemühungen auf die Möglichkeiten von Simplr hinzuweisen. Unser Unternehmen weist die Kunden grundsätzlich in unterschiedlicher Form auf den elektronischen Kundenordner und Simplr hin. Hierzu zählen u.a. unsere Website, Anschreiben via Mail u. postalisch, Kundenordner (Papier) und in persönlichen Gesprächen. Grundsätzlich werden diese Möglichkeiten auch sehr positiv von unseren Kunden wahrgenommen. Dennoch wird Simplr kaum genutzt! Der elektronische Kundenordner hingegen wird sehr gerne verwendet. Leider fehlen mir hierzu jedoch konkrete Anmeldezahlen, da dies nicht im MVP, anders als bei Simplr (Aktive Simplr Kunden) einsehbar ist.
    Hier wäre eine Erweiterung sehr wünschenswert.

    Trotz immer neuer technischer Möglichkeiten, hoffe ich dennoch, dass unsere Kunden weiterhin den engen „offline“ Kontakt mit uns wünschen, denn das ist unterm Strich immer noch die stärkste Verbindung. Derzeit spüren wir in jedem Fall überhaupt keinen Wettbewerbsdruck durch Portale wie Check24, Verivox, Knip, GetSafe, etc.! Und damit das auch so bleibt, stehen wir online und offline für unsere Kunden zur Verfügung! Ich hoffe, dass viele Kollegen Ihrem Rat folgen, um somit auch die Weiterentwicklung von Simplr zu rechtfertigen.

  2. Super, Oliver. Diese verdiente Dresche nehme ich gerne an.

    Ihr wisst doch bestimmt, wer der bisher erfolgreichste simplr-Vermarkter unter uns ist. Wollt Ihr uns nicht mal einen Tipp geben, wie der das Thema bei seinen Kunden anspricht!?!

  3. Über solche Artikel können wir manchmal nur schmunzeln – bestätigt es doch unsere Erlebnisse auf Kongresses & Workshops (neulich sogar bei einer Podiumsdiskussion der IHK). ?
    Wir sind mit simplr als http://www.betreute-App.de bestens -auch für die Zukunft- aufgestellt/gerüstet & schießen Marketing-mäßig ebenfalls „aus vollen Rohren“. ?

  4. Hallo Oliver,

    viele Makler wollen, wissen aber nicht genau wie. Es im Gespräch anzusprechen, die App für den Kunden herunterzuladen und sich einzuloggen ist wohl der einfachste Weg.

    Wenn man mal guckt mit wie vielen Kunden der Durchschnitt in der Woche Kontakt hat, sind die Downloadzahlen nicht verwunderlich.

    Es ist bestimmt hilfreich, dass man den Maklerauftrag jetzt unterschreiben lassen kann. Somit könnte man darüber schnell und einfach ältere Maklervollmachten aktualisieren. Da dies ja sowieso gemacht werden muss, wäre das ein Arbeitsablauf, der dem Makler Zeit spart UND die Downloads / Durchdringung erhöht.

    Oder vor einem Jahresgespräch bittet man den Kunden sich seine Verträge (in der App) anzuschauen, ob noch etwas hinzugekommen ist, was nocht aufgenommen wurde (z.B. Reise-KV), um Doppelversicherungen zu vermeiden.

    Nur so eine Idee…

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