Schädliche Homepage-Inhalte: Warum Sie sich Begrüßungen sparen sollten

Auf jeder vierten Homepage von Produkt- bzw. Dienstleistungsanbietern finden sich auf der Homepage ganz vorne Begrüßungstexte.

Anders als es die Höflichkeit scheinbar gebietet ist das nicht sinnvoll.

Kein Grund zur Begrüßung

Wenn Sie Ihre Homepage voller Stolz fertig stellen, möchten Sie diese gerne als ordentlicher Gastgeber präsentieren. Klar, dass Sie dazu neigen, den Besuch eines potentiellen Kunden als etwas besonderes ansehen und ihn entsprechend angemessen begrüßen möchten.

Nur weil Ihre Homepage für Sie etwas besonderes ist, ist dies für Ihren Kunden noch lange nicht der Fall: Als meine erste Tochter das erste Mal auf`s Töpfchen gemacht hat, hat Sie mir das Ergebnis stolz wie Oskar präsentiert. Für Sie war das kleine Häufchen natürlich ganz großartig. Ich muss aber zugeben, das ich so etwas schon öfter gesehen habe und in Wahrheit nicht halb so beeindruckt war, wie meine Tochter. Natürlich ist das niedlich und aus Höflichkeit habe ich auch ganz doll gelobt und mich entzückt gezeigt.

Möglicherweise ist Ihre beabsichtigte Wirkung beim Kunden aber nicht die, niedlich wirken zu wollen.

Für Ihren Kunden handelt es sich beim Besuch um eine ganz normale Aktion wie er diese mit diversen Produktanbietern dutzendweise jeden Tag durchführt.

Stehlen Sie Ihrem Kunden nicht die Zeit

Wenn Ihr Kunde auf Ihre Homepage geht, tut er dies sehr zielorientiert. Efr hat ein spezifisches Bedürfnis das SCHNELL befriedigt werden will.

Das Bedürfnis nach menschlicher Interaktion hat ihn nicht dazu gebracht Ihre Homepage zu besuchen. Das bedeutet, dass er keine menschliche Interaktion – zu welcher die Begrüßung zählt –  erwartet.  Sie hindert ihn eher, sein Ziel schnell zu erreichen.

  • Ihre Kunden erwarten und wünschen keine Begrüßung
  • Eine Begrüßung verlängert den Zeitraum, bis er sein Bedürfnis auf Ihrer Homepage erfüllt hat
  • 98% Ihrer Besucher lesen Begrüßungen nicht einmal

Was nicht nützt, schadet

Alles was Ihnen nicht hilft, das Ziel Ihrer Homepage zu erreichen, schadet. Dies gilt besonders für die Begrüßung. Der Platz ist verschwendet, denn er lenkt von Ihrem eigentlichen Abschlussziel ab.

Zudem verwässert er Ihre Keyworddichte: Möchten Sie gelistet werden, wenn jemand bei Google  nach Begrüßungstexten sucht oder lieber, wenn jemand Ihr Produktangebot benötigt?




11 Kommentare zu “Schädliche Homepage-Inhalte: Warum Sie sich Begrüßungen sparen sollten

  1. Ich finde diese Aussage viel zu pauschal – wie auch die anderen Aussagen zu dem, was alles nicht auf die Homepage gehört.

    Es ist richtig, dass ich beim Kauf einer Kaffeemaschine keine Begrüßung brauche.
    Wenn ich auf eine Hotelseite gehe, sieht das schon anders aus. Und wenn ich einen Arzt, einen Anwalt oder anderen qualifizierten Dienstleister suche, noch anders.

    Tatsächlich kann ich mich nicht erinnern, dass mich so eine Begrüßungsformel schon mal genervt hätte. Im Gegenteil, auf so mancher Seite habe ich das doch als sehr angenehm empfunden.

    Und von daher ist mir dieses Pauschalurteil zu wenig differenziert, zu unreflektiert. Außerdem baut die ganze Argumentation nur auf weiteren Behauptungen auf, von denen keine einzige mit irgendetwas belegt wird. Z.B. diese Behautpung: „Der Kunde kommt zielorientiert“.
    Du meine Güte. Wenn ich bedenke wie oft ich ganz und gar nicht zielorietiert auf Seiten lande.

    Tatsächlich finde ich mich in der obigen „Kundenbeschreibung“ nur sehr unzureichend beschrieben.
    Wie oft habe ich mich nicht schon geärgert, wenn ich kaum eine zusätzliche Info, sondern nur eine große und kühle Distanz zu mir, dem Kunden gespürt habe, was mir eher Desinteresse am Kunden als Person signalisiert. Nach dem Motto: Kauf oder stirb, aber welche Menschen hinter den Produkten stehen und ob überhaupt, geht dich gar nichts an.

    Nein, mir ist ein herzliches willkommen viel lieber als Unternehmen, die sich möglichst anonym hinter ihren Produkten verschanzen. Die mir, dem Kunden, das Gefühl geben, nur noch mit (Telefon- und Bestell-)Automaten in Kontakt kommen zu können.

    Der Kunde sucht keine menschliche Interaktion? Wer sagt das?
    Genau das vermisse ich sogar sehr ganz oft. Das Gefühl, dass da irgendwo hinter einer Firma Menschen aus Fleisch und Blut stehen.
    Vertrauen baut sich nicht über kühle Distanz auf.

    Wo aber sind eigentlich die Studien, welche diese Aussagen untermauern? Ich konnte dazu nicht eine einzige finden, nur Leute, die genau diese Behauptung aufstellen. So als hätte es jemand mal einfach so in die Welt gesetzt und alle andere schreiben es ungeprüft ab, weil es so schön klingt. Wie einst das angeblich viele Eisen im Spinat, das durch eine falsche Kommasetzung und ungeprüftes Abschreiben über Jahrzehnt viele Kinder geqüält hat.
    Wurde diese „Weisheit“ jemals statistich signifikant untersucht?

    Nein, ich bin nicht überzeugt. Die Argumentationskette mag logisch aufgebaut sein, doch letztlich könnte ich ja jetzt durch entsprechend gute Behauptungen logisch aneinander gereiht auch genau das Gegenteil „beweisen“.
    Also schau ich auf meine persönliche Erfahrung und siehe da: Da kommt für mich das berühmte „Es kommt drauf an raus“ oder eben „Das kann man so pauschal nicht sagen“.

    Aber vielleicht ticken Frauen diesbezüglich ja auch anders als Männer? Hat das mal jemand untersucht?

    R.Benke-Bursian
    https://www.rosemarie-benke-bursian.de/

  2. Liebe Benke-Bursian,

    ich freue mich über Deinen Kommentar. Du hast vollkommen recht:Es kommt darauf an. Ist die Zielsetzung Konversion im Produktverkauf oder geht es darum die eigene Reputation zu stärken? Man kann nicht alle Homepages über einen Kamm scheren, weil unter Umständen nicht alle Besucher das gleiche Ziel verfolgen.
    Dies gilt jedoch erst recht umgekehrt. Die aktuelle Überzeugung der Kunde eines Versicherungsmaklers wolle diesen über die Homepage kennenlernen ist öfter falsch als zutreffend. Der Blog arbeitet daher bewusst mit Überspitzung um alte Denkmuster aufzubrechen.
    Die menschliche Interaktion ist natürlich sehr wichtig.Hier ist die Homepage jedoch das falsche Werkzeug,sonder social media. Diesen Instrumenten dient die Homepage dann als Hülle.
    Ps.: Auf der Webseite eines Versicherungsmaklers landest Du bestimmt niemals einfach so zufällig. 😉
    Liebe Grüße
    Oliver Pradetto

  3. Vielen Dank für die Antwort und die Relativierung.
    Im Momewnt habe ich nämlich das Gefühl, dass einige das als in Stein gemeißeltes Gesetz betrachten und jedem erzählen, eine Begrüßungsformel verjage den Besucher gleich wieder von der Seite. Das bezweifle ich jedoch stark.
    Da denke ich, wird die Wirkung der Begrüßungsformel einfach überbewertet. So oder so. Mir scheint es eh so, als würde die vor allem von Seiten-bewertern / Kritikern unter die Lupe genommen. In keinem anderen Zusammenhang habe ich das schon mal thematisiert gesehen. Kein Gestöhne in diversen Foren, dass man sich von irgendwelchen Begrüßungen gestört fühlt.

    Natürlich gibt es Seiten auf denen ich nicht zufällig lande. Wenn ich auf die eines Versicherungsmaklers gehe, dann allerdings höchstens, weil mir der empfohlen wurde. Und wenn es um das Thema Geld geht bin ich besonders misstrauisch, wenn da jemand mein Augenmerk nur auf sein Geld bzw. seine Produkte lenken möchte. Gerade die können mir auf einer Website schön geredet werden. Da gibt es mir zu viele, die an mein Geld wollen und mich womöglich abzocken. Gerade dann suche ich die persönliche Ansprache, muss der Mensch, der dahinter steht vertrauenswürdig sein.
    Der Internetauftritt ersetzt niemals die persönliche Begegnung, aber ich kann durch meinen Auftritt sehr wohl einen ersten persönlichen oder eben unpersönlichen Kontakt herstellen.
    Ich persönlich finde nicht, dass das Netz um so interessanter wird, je distanzierter es dort zugeht. Ich brauche keine Zeitdiebe, aber auch keine Anonymität. Das einfach nur in die socal media Ecke zu schieben anstatt das überall einfließen zu lassen, ist mir wiederum zu pauschal und schematisch.

    Übrigens bist du mir die Antwort nach den Studien schuldig geblieben 🙂

  4. Natürlich kommt da die Wissenschaftsautorin in Dir durch, wenn Du nach Studien fragst. 😀 In einer Polemik haben Studien und Statistiken allerdings wenig zu suchen.

    Mir ist auch keine Studie bekannt, die aussagt, dass eine Begrüßung den Kunden verjagt. Allerdings lassen sich Nutzerinteressen recht gut untersuchen (Google gestaltet danach schleißlich den Algoritmus). Blicksteuerung werden mit eye-Tracking und Usability werden auch mit A/B-Tests ausgewertet.
    Man weiß insgeamt daher recht gut und auch recht fundiert, was funktioniert und was nicht. Wenn es Dich interessiert: Andre‘ Morys‘ Buch „Conversion Optimierung“ ist wegweisend.

    Begrüßungen sind übrigens nicht deswegen schlecht, weil es Begrüßungen wären, sondern weil sie die Interessenlage nicht bedienen. Prüf doch einmal selbstkritisch Dein eigenes Surfverhalten liebe Bente. Die menschliche Seite interessiert Dich? Natürlich tut sie das. Jeden interessiert dies und jeder ist seelen- & charakterlosen Geschäftspartnern gegenüber skeptisch, ist dankbar für Herz und Leidenschaft. Wir lieben dies.
    ABER! Aber wenn du genau darauf achtest, dann setzt dieses Interesse immer erst ein nachdem Du identifziert hast, ob Dein Problem zufriedenstellend gelöst wird.
    Du surfst nicht einfach so auf die Seite eines Versicheurngsmaklers (oder Arztes etc.pp.), sondern weil Du Dich fragst „was kostet eigentlich eine XY-Versicherung“ oder „wie kriege ich diese Rückenschmerzen weg“. Wenn die Antwort überzeugt, dann suchst Du die persönliche Sicherheit in dem Du den Menschen dahinter kennernlernen willst. Erst dann. Vorher kann ein Arzt so nett sein wie er will. So lange Du nicht die Auffassung hast, dass er prinzipiell Deine Rückenschmerzen richtig behandeln wird, wirst Du keinen Termin machen.

    Das heißt, dass es nicht darum geht, die menschliche Seite einer Homepage zu vernachlässigen. Es heißt kümmere Dich erst um das, weswegen der Besucher auf Deiner Seite ist. Dann zeigst Du Seele. Social Media meint in diesem Zusammenhang übrigens nicht Facebook-Einträge, sondern einen Blog, gut gemachte Videos etc.pp. an den richtigen Stellen in die Homepage zu integrieren. Social Media heißt sich selbst mit modernen Mitteln zu multiplizieren. Das soll nicht Fehlen, es soll an die richtige Stelle.

    Ich simplifiziere es noch mehr. Das Kernproblem ist, dass alle immer erst einmal anfangen über sich slebst zu reden. „Herzlich Willkommen, toll das Sie da sind. Wir machen dies wir machen jedes.“
    Wir sagen: Kümmere Dich erst um das Bedürfnis dessen der zu Dir kommt. Wenn er dann mehr wissen will, biete es an. Nur nicht auf der Frontseite.
    Weniger Sendungsbewusstsein, mehr Dienen.

    Können wir uns darauf einigen?

  5. Aber wie es manchmal so kommt, genau wegen dieses Themas bin ich auf diese Seite nur total zufällig gekommen.
    Ich habe gar nicht nach einem Makler gesucht, sondern zum Thema Homepage recherchiert.
    Und vielleicht diskutiere ich daher am Thema vorbei, weil ich gar nicht die Zielgruppe bin?

    Viele Grüße
    Rosemarie Benke-Bursian

    So kommt’s, wenn jemand ein Zielgruppen-unspezifisches bis fremdes Thema auf die Seite holt 🙂

  6. Nun ist dein Text dazwischen gerutscht. Weil ihc zu früh abgeschickt habe.

    Und übrigens wenn wir uns duzen, dann gerne mit Vornamen – Rosemarie – oder mein Nachname ist Benke-Bursian – so viel Zeit muss sein).

    Wir können uns da schwer auf etwas Pauschales einigen. Weil ich genau mein Verhalten ja dagegen setze.
    So war ich vor nicht allzu langer Zeit auf einer Hotelseite und wurde mit einem herzlichen Willkommen begrüßt. Das fand ich ausgesprochen angenehm.
    Auch ein Anwalt hat mic persönlich begrüßt und ich fand das sympathisch. Ebenso wie es viele Autorenkollegen tun.
    Ja, es gibt eine Menge Seiten, wo ich es sehr bedauern würde, wenn die Begrüßungsformel verschwände. Und es nervt mich auch nicht, wenn sie beim 10. Besuch immer noch dort steht. Das ist logisch, damit rechne ich, das überlese ich auch zur Not. Sooo wahnsinnig viel Text ist das ja nicht, dass ich das in gestohlener Zeit aufrechne.

    Aber ich gebe dir recht, ich dann anschließend nicht lange lesen, mit was für einer tollen Person ich es zu tun habe. Da ist Zurückhaltung sicher angebracht. Wenn das allerdings dadurch ersetzt wird, zu zeigen, was für tolle Produkte man hat, bin ich auch nicht begeister. Vielmehr möchte ich einfach eine Orientierung. Wo finde ich was und ja, wo finde ich das über mich / über uns, wenn ich darüber informiert werden möchte – auf einer Unterseite. Wo die dann steht ist mir persönlich wieder schnuppe, Hauptsache, ich sehe in der Navigation gleich wo es ist und muss nicht danach suchen.
    Und dann komme ich auch mal über eine konkrete Produktsuche und lande direkt auf der Seite vom Produkt. Wenn ich z.B. ein Buch in einem online Shop bestelle, komme ich nie über irgendeine Startseite, da weiß ich oft gar nicht wie die gestaltet ist.
    Also das ist eben alles sehr sehr relariv und hängt nicht zuletzt auch davon ab, ob ich zwischendurch ganz schnell eine Info suche oder ob ich ganz entspannt mir die Zeit nehme, mich intensiv zu informieren, weil ich eben gerade keinen Schnellschuss starten möchte. Und je mehr Geld ich investiere, je nachhaltiger meine Entscheidung sein wird, um so gründlicher informiere ich mich. Und um so angenehmer sind Seiten, die mir nicht den Eindruck von Zeitdruck vermitteln. Um so weniger möchte ich als jemand gesehen werden, der jetzt ganz bestimmt ganz schnell alles Wichtige sehen möchte und den ich ganz schnell zu einer Entscheidung bringen muss.
    Das fühlt sich wie Bedrängung und Bevormundung an und auch so, als ob da jemand keine Zeit für mich haben möchte.
    Ich entscheide aber ob ich Zeit habe oder nicht. Und da braucht mir auch niemand eine Eiligkeit unterstellen.

    Übersichtlichkeit, Orientierung und ja am liebesten auch eine gewisse Freundlichkeit, die mir signalisiert, ich bin hier, wenn Sie Fragen haben, hier steht nicht eine Organisation, sondern ein Mensch, der für Sie da ist.

    Viele Grüße

    Rosemarie Benke-Bursian

  7. Kannst du das präzisieren?
    Wenn ich sage, dass ich es oftmals angenehmer empfinde, begrüßt zu werden, steht das für mich im Gegensatz zu: Dass eine Begrüßung schadet, weil sie Platz verschwendet um vom eigentlich Abschluss ablenkt.
    Du argumentierst im Eingangspost rein ökonomisch. Und unerstellst, dass auch die Besucher eine Begrüßung hinderlich finden.
    Und ich habe gesagt, dass ich das auf einigen Seiten ausgesprochen sympathisch finde. Ich werde vermutlich bei einer Anwaltswahl eher nicht denjenigen wählen, der jedes freundliche Wort wegöknomisiert, da es von der Sache ablenkt. Freundlichkeit muss Kompetenz nicht ausschließen. Die soll er naürlich auch sichtbar machen. Auf einer Startseite erwarte ich aber eben nicht gleich alle Infos, sondern Orientierung, also vielleicht nur einen gut gemachten Wegweiser. Und wenn dann noch ein Hallo dabei steht, dann fühlt es sich gleich ein bisschen persönlicher an.
    Ach ja, wenn ich ein Produkt suche, dann erwarte ich eh nicht, auf der Startseite zu landen, sondern direkt auf der Produktseite. Und klar, dann steht da was über das Produkt kein Geplauder.
    Aber hier geht es um die Homepage, Startseite. Und auf der muss ich nicht logischerweise schon zu einem Abschluss kommen.

  8. Liebe Rosemarie,

    wenn ich in einen Supermarkt gehe, meine ich zu wissen was ich will. Ich will nicht persönlich begrüßt werden. Das ist zwar mal ganz nett, aber anstrengend. Es hat ja einen Grund, warum Supermärkte heute SB-Läden sind.

    Ander sieht die Sache aus, wenn ich etwas suche von dem ich nicht weiß wo ich es finde. Dann will ich ganz schnell jemanden haben, der mir hilft und ich schätze auf einmal all das, was ich vorher nicht mochte.

    So hängt es denn vor allem daran, was ich suche oder nicht. Das tust Du nicht anders.
    Du stellst nun sehr theoretische Überlegungen an, wie Du Dir einen Webseitenbesuch vorstellst. Diese Überlegungen haben leider nichts mit einer konkreten Bedarfssituation zu tun.
    Schau Dir die erfolgreichsten Webseiten der Welt an.Überall im Netz wird Dir als erstes gegeben was Du mutmasslich suchst. Google bringt Treferlisten. Ebay zeigt Flohmarktware. Amazon bringt Angebote.

    Wenn Du einen Anwalt suchst, suchst Du Rat, denn Anwälte vertreiben keine Produkte. Also suhst Du dort auch kein konkretes Produkt. Der Vericherungsmakler wird hingegen zuerst als Produktanbieter gesehen. Man sucht eigentlich nie den Vertreter oder Makler, sondern immer nur den Preis einer Versicherung von der man denkt, dass man diese wohl bräuchte.

    Das bedeutet nicht, dass man der Seite nicht eine persönliche Note geben könnte. Das kann man. Beispielsweise über eine kreative Gestaltung, Fotos, Filme. Texte werden hingegen nicht gelesen.
    Begrüßungstexte werden geistig ausgeblendet.

    Du magst dies anders sehen, aber Deine Wahrnehmung täuscht Dich. Das lässt sich leicht beweisen. Was steht außer den Eingabefeldern noch auf den Loginseiten Deines Onlinebanking? Auf der Bahnseite steht links die Suche für Zugverbingungen. Was steht rechts?
    Sicher hast Du Mutmaßungen. Die Wahrheit ist aber, das Du es nicht weißt.
    Schau: http://blog.blaudirekt.de/2011/02/was-stand-da-doch-gleich/

    Wenn ein Kunde etwas gar nicht wahrnimmt, ist es wohl auch nicht sinnig es zu bringen, oder? 😉

    Freundlich, persönlich und wertschätzend geht es auch mit anderen Mitteln. 🙂

  9. Nein, ich stelle keine theoretischen Überlegungen an, sondern kann mich selbst beobachten, weil ich permanent etwas suche.
    Ich gebe dir recht, dass es sehr darauf ankommt, was ich suche. Und so passt der Einkauf im Supermarkt nur bedingt. Eine Website hat schließlich keine einzige Eingangstür, durch die alle durchmaschieren, egal was sie wollen. Wenn ich da nach Milchprodukten suche, gebe ich Milchprodukte ein und bin schon gleich auf der richtigen Seite.
    Wenn ich weiß was ich suche, dann mache ich eben nicht den Umweg über die große Eingangstür und renne erst noch an Wurst und Brot vorbei, wenn ich doch nur die Milch suche. Im Netz hat jede Unterseite eine Eingangstür. Damit wird die Startseite komplett überbewertet und dort landet dann eben jeder, der vielleicht doch Rat sucht, den menschlichen Kontakt.
    Ich kenne sehr gut die Untersuchungen wie z.B. Anzeigen gelesen werden, wohin die Augen huschen und auch, dass solche, die rechts in einer Zeitschrift geschaltet werden besser wahrgenommen werden als solche, die links stehen. Und wer in 2-3 Sekunden den potentiellen Kunden nicht eingefangen hat, der muss damit leben, dass die Anzeige nicht weiter angeschaut wird.
    Ich weiß aber auch, dass man selbst dann nicht eingefangen wird, wenn man zur Zielgruppe gehört, weil ich ständig alles selektiv unterwegs bin.
    Was vollkommen überbewertet wird sind die farbigen Pop-up-Fenster, die mehr neren als die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Es gibt auch tatsächlich viele Kunden, die ein Produkt genau deshalb nicht kaufen, weil ihnen die Werbung missfällt zu aufdringlich ist.
    Viele erfolgreiche Startseiten im Netz zeigen nur ganz spärliche Info, am sparsamsten ist Google.
    Man wird es nicht vermeiden können, immmer nur selketiv Leute anzusprechen. Denn man muss erst gar nicht versuchen es allen recht zu machen.
    Zu all dem gibt es jede Menge Studien, die kann man auch nachlesen. Und natürlich interessieren sich auch Marketingleute für Studien. Aber so sehr, dass sie dauernd etwas neues untersuchen lassen, denn die zielgruppenspezifische Optimierung ihrer Werbemittel liegt ihnen permanent am Herzen.
    Daher wäre es nicht schlecht, dass Sie die Schädlichkeit der Begrüßung dann doch mal unter Beweis stellen würden, falls das wirklich bewiesen wurde.
    Und schädlich ist nicht einfach das Gegenteil von nützlich. Mag sein, dass die Begrüßung von so manchem ebenfalls überbewertet wird. Sie wird ganz sicher von vielen überlesen. Aber schädlich?
    Sie versuchen logisch zu argumentieren, aber es bleibt dabei: Die Logik entsteht aus einer Behauptungskette.

    Ich bin sogar überzeugt davon, dass in dem Moment, wo alle ihre Websites nach dem vermeintlich besten Schema aufbauen, genau dieses Schema abtörnt.

    Hinterfragen kann man allerdings Marketingstudien per se. Ich weiß, wie schwer es ist, Leute dafür zu gewinnen und eine wirklich relevante Stichprobe zu bekommen. Es gibt eben gerade in diesem Bereich zu viele, die sich nicht in die Karten schauen lassen wollen, die genau dafür keine Zeit und Lust haben.
    Wie oft hat man nicht das Gefühl, dass eine Marketingidee am gesunden Menschenverstand vorbei geplant wurde.
    DEN Prototyp von Menschen, den Werbefachleute sich wünschen würden, gibt es eh viel weniger als man glauben machen möchte.

    Rosemarie Benke-Bursian
    http://www.rosemarie-benke-bursian.de

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