Oh, Nein. Google steigt in den Versicherungsmarkt ein!

Die Zeitungen vermelden Gerüchte, dass Google in den Versicherungsmartk einsteigt.

http://www.welt.de/finanzen/article109861344/Google-plant-Vergleichs-Portal-fuer-Versicherungen.html

Können Versicherungsmakler sich dann überhaupt noch behaupten? Bedeutet der Einstieg von Google das Ende von unabhängigen Vergleichsportalen?

Nix neues

Was Google da tun wird, ist im Grunde nichts neues.  Bereits jetzt kann man in Google nach konkreten Produkten suchen und dann auf Shopping klicken. Man erhält dann konkrete Shop-Angebote bei denen man das Produkt direkt kaufen kann:

Beispiel: Scanner HP

Tatsächlich schadet dies aktuell weder dem Geschäft großer Plattformen wie Amazon, noch dem kleinen Fachhändler.

Im Gegenteil: Man kann sich dies sogar zu Nutze machen, auch wenn dies möglicherweise eine Provision an Google als Konsequenz nach sich zieht.

Neu ist lediglich, dass dies wohlmöglich künftig auch mit Versicherungen geht.

So schnell schießen die Preußen nicht

Bislang hat das Shopping-Angebot von Google kaum Erfolg – also auch kaum Auswirkungen – im Markt.

Das ganze ließe sich sicherlich professioneller gestalten. Ganz sicher könnte Google das auch. Doch Google ist im Schwerpunkt eine Suchmaschine, die unter anderem von Werbeanzeigen lebt.

Noch scheut sich Google davor, ihren Anzeigenkunden das Geschäft wegzunehmen, denn dies bedeutet auch einen Systemwechsel. Von toten Kunden kann man keine Werbegelder kassieren. Deswegen treibt Google die Entwicklung nur mäßig voran.

Kann Google wirklich mehr Erfolg haben?

Zur Hauptsaison werden beispielsweise bei Google-Adwords bis zu 20 Euro für eine Anzeige bei „Kfz-Versicheurngsvergleich“ gezahlt. Um diese Anzeigengelder einzuspielen, müsste nahezu jeder zweite der durch so eine Anzeige auf die Page des Werbers gerät eine Kfz-Versicherung abschließen (tatsächlich ist es eher einer von hundert).

Das Extrembeispiel zeigt, dass Google durch die Anzeigenpreise teils deutlich höhere Erträge generieren kann, als durch den direkten Verkauf der Produkte.

Es ist daher mehr als fraglich, dass Google langfristig wirlich auf den direkten Verkauf von Versicherungen abzielt.

Für Makler kein Unterschied

Sein wir ganz ehrlich: Makler finden bei den „großen“ Suchbegriffen zu Versicherungen kaum statt. Hier wird der Makler ohnehin von großen professionellen Portalen verdrängt.

Ob die Kunden bei Check24 landen oder direkt bei Google, macht keinen Unterschied.

Für den Makler besteht im Internet als einziges die Chance den Kunden abzufangen, bevor dieser sich über die Suchmaschinen nach dritten Anbietern umsieht.

Es kommt für den Erfolg des Maklers also  nicht darauf an bei „Krankenversicherungsvergleich“ gefunden zu werden. Hier war und ist der Erfolg des Maklers gleich Null.

Vielmehr muss der Makler gefunden werden, wenn beispielsweise ein „Versicherungsberater München“ gesucht wird und er in München sitzt.  Noch wichtiger: Wenn der Kunde den Makler selbst über Google sucht.

Daran wird Google auch nie etwas ändern. Hier ist es vollkommen egal wie Google sich heute oder in der Zukunft aufstellt.

Sind Sie bei der Eingabe Ihres Namens in Google auf Platz 1?

Darüber sollten Sie sich Gedanken machen.




7 Kommentare zu “Oh, Nein. Google steigt in den Versicherungsmarkt ein!

  1. Regionale / Lokale Suche ist das Stichwort für einen Versicherungsmakler (der nicht nur mit Leads und Online Beratung arbeitet). Der Versicherungsmakler muss gefunden werden, wenn die Kunden einen Finanzberater in Hamburg oder einen Versicherungsmakler in Dortmund suchen. Für die großen Portale ist der „Google Angriff“ eher eine Umstellung. Finden man Sie bei Google, wenn man nach Ihnen oder Ihrer Dienstleistung sucht ? Finden man dann auch das Wichtigste was Sie zu bieten haben: die Empfehlungen Ihrer zufriedenen Kunden! Die beiden Fragen lauten daher: Werden Sie gefunden (nicht auf Seite 10) und wie attraktiv sind Sie dann ?
    Bei Fragen zum Thema Google stehe ich gerne zur Verfügung. WinLocal ist Premium KMU Partner von Google. Das Thema Onlinemarketing und Anzeigen ist für uns Tagesgeschäft. viele Neukunden wünscht René Strauß

  2. Dass die Produktsuche von Google nur mäßig funktioniert, kann ich nur bestätigen. Da sucht man besser in spezifischen Vergleichsportalen. Ich glaube auch nicht, dass Google die Weltherrschaft anstrebt. Außer im Suchmaschinenbereich und artverwandten Dingen wie Google-Places o.ä. Das ist deren Kernkompetenz. Dass Google Berufsunfähigkeitsversicherungen, Altersvorsorgeprodukte und KfZ-Versicherungen demnächst hauptberuflich an den Mann bringen will, halte ich für unwahrscheinlich.
    http://www.kanzlei-ohligschlaeger.de

  3. Also nach wie vor gilt: Bange machen gilt nicht 🙂

    Ob und inwiefern google tatsächlich in diesen Markt einsteigt steht ja noch lange nicht fest. In diesem Fall bräuchte google ja auch eine Zulassung zur Vermittlung von Versicherungen oder sie müßten eine Kooperationspartner dahinstellen. Hier werden schon die dementsprechenden Verbraucherverbände sehr schnell Alarm schlagen.
    Ich glaube nicht, dass google für die meisten Versicherungsmakler ein Problem wird. Da muss sich jeder natürlich auch wieder die Frage stellen, wieviel Umsatz er über das Internet generiert und wieviel von seinem Bestand er ggfs. verlieren wird, womit wir wieder bei den mesßbaren Zielen sind 🙂
    Viel interessanter wird es in Zukunft sein, wenn der Großteil der Suchanfragen nicht mehr über den klassischen PC sondern über die mobilen Endgeräte laufen. Ich kann mir vorstellen, dass es dann noch einmal eine große Verschiebung geben wird.
    Ansonsten werd ich mich jetzt erst einmal ums Jahresendgeschäft kümmern und google google sein lassen…

    Viele Grüße aus Berlin
    Dirk Gärtner

  4. Unwahrscheinlich das Google bei Versicherungen seine Werbekunden (die großen Pportle und Versicherungen) durch Wettbewerb verprellen möchte. Vergleiche und Angebote zur Berufsunfähigkeit oder Privaten Krankenversicherung durch einen der großen Internetriesen würde auch die Versicherungslobby und den Verbraucherschutz auf den Plan rufen. Mal abwarten was kommt, nichts wird so heiß gegessen wie gekocht…:-) Viele Grüße aus Frankfurt, André Perko

  5. Hallo Herr Ohligschläger,

    „Mobil-Optimierung“ ist leider ein ebenso schnell gesagter wie schwammiger Begriff.

    Wenn wir bspw. über Pads reden (iPad, etc.), dann sind unsere Makler-Websites auf diesen mobilen Geräten bereits ohne Einschränkungen nutzbar.

    Reden wir über die aktuellen Smartphone-Generationen, so liefern wir für mobile Endgeräte zwar keine eigene Version aus, die von uns ausgelieferte Website ist aber auch auf diesen Geräten ohne Einschränkungen nutzbar. Man darf hier nicht vergessen, dass die Bildschirmauflösungen der Smartphones mittlerweile auch verhältnismäßig hoch sind und wir gewisse Events, die ein mobiles Gerät nicht auslösen kann, vermeiden.

    Wenn wir aber über ältere Mobiltelefone mit geringen Auflösungen wie bspw. das Nokia 6700 Slide sprechen (welches ich im übrigen privat nutze), dann werden wir hier keinen Aufwand mehr in die Mobil-Optimierung stecken. So User wie mich sehe ich da im dt. Markt nämlich zeitnah aussterben 😉

    Sollten Sie mit Ihrem Gerät ein Problem bei der mobilen Nutzung Ihrer Website haben, kontaktieren Sie mich bitte. Der Funktionsumfang des Website-Managements als auch die Anzahl der verschiedenen Smartphones (und Versionen) ist mittlerweile etwas unüberschaubar geworden. Probleme in einzelnen Konstellationen möchte ich deshalb nicht gänzlich ausschliessen.

    Mit freundlichen Grüßen und schönes Wochenende

    Hannes Heilenkötter

  6. Es gibt wichtigeres, als Umsetzungen für mobile Endgeräte. Da würde ich lieber neue Rechner, wie eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung sinnvoller finden.

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