Wem gehört eigentlich Ihr Maklerpool?

Eine der zentralen Forderungen der sogenannten „Dortmunder Erklärung“ ist die Offenlegung der Eigentümerverhältnisse des Pools.

  • Warum ist das den Versicherern eigentlich so wichtig?
  • Und hat es für den Makler ebenfalls Bedeutung?


Im Original heißt es in der Dortmunder Erklärung:

Die PWV legt ihre Eigentümerverhältnisse vollständig, laufend und zeitnah offen. Auch stille Beteiligungen und direkte/indirekte Engagements durch Produktanbieter fallen unter dieses Transparenzgebot. Die Satzung des PWV muss in allen Teilen mit allen Nachträgen und Nebenvereinbarungen dargelegt werden.

Versicherer streben Steuerung an

Bekanntermaßen streben einzelne Versicherer mit zahlreichen Beteiligungen an Pools die Sicherung zukünftiger Umsätze an. Die AXA gibt dies vorbildlicherweise unumwunden zu.
Dies ist grundsätzlich legitim.

Es bedeutet im Klartext aber auch eine Beeinflussung des Pools, denn ließe sich der Umsatz durch die Beteiligung in keinerlei Form steuern, wäre die Beteiligung vor dem Hintergrund der Umsatzsicherung sinnlos.

Wer steuert Ihren Maklerpool?
Manchmal sieht man schon nicht klar, wen man vor sich hat. Was, wenn Sie nicht einmal sehen können, wer dahinter steht?

90% aller Pools unter Kontrolle?

Bei einem Branchentreffen 2011 erklärte einer der Tagungsteilnehmer – ein Mitglied des mittleren Managements eines Versicherers: „90% aller Pools stehen doch ohnehin schon unter der Kontrolle von Versicherern“.

Ich kann mir diese Zahl nicht vorstellen. Doch auch wenn  diese Aussage unglaubwürdig klingt: Ausräumen lassen sich solchen Behauptungen nur durch Transparenz . Zwar kann jeder Teilnehmer sich im Handelsregister leicht Einblick über die offen gelegten Eigentumsverhältnisse eines Pools verschaffen, doch stille Beteiligungen oder Verbindlichkeiten schaffen Abhängigkeitsverhältnisse die nicht unbedingt nach außen erkennbar sind.

Kontrolle nicht immer sichtbar

Das diese Verhältnisse dennoch gewichtig sein können, zeigt die Abwicklung der MEG. Obwohl bis zum Schluss mehr als 90% aller Aktien in der Hand des Gründers Mehmet E. Göker waren, gelang es der AXA quasi über Nacht den Geschäftsführer abzusetzen, den Nachfolger zu bestimmen und sogar die Übernahme des Unternehmens durch die Aragon anzuordnen.

Die Beteiligung eines Versicherers an einem Pool muss deswegen nicht notwendigerweise schlecht sein. So kann ein ausgleichendes Engagement für mehr Kontinuität in den geschäftspolitischen Entscheidungen des Pools sichern oder gar die finanzielle Basis stärken.

Offenheit ist unter Pools eher selten

Die Bad Homburger BCA gibt unumwunden zu, dass 40% des Unternehmens in der Hand von 5 Versicherern sind. Dass diese 5 Versicherer 60% der Stimmanteile haben, wird zwarnicht ganz so offensiv propagiert, bleibt dem interessierten Makler jedoch nicht verborgen.

Auch Jung DMS ging offensiv mit der Beteiligung der AXA um. Die genaue Höhe der Beteiligung der AXA an der Jung DMS – beziehungsweise den Unternehmen der Aragon zu denen Jung DMS gehört – wurde zwar nach und nach erhöht und man kann Jung DMS vorwerfen, dass die genaue Höhe der Beteiligung weitgehend unbekannt und nur schwer prüfbar bleibt. Dennoch weiß der Makler woran er ist und kann selbst kritisch beobachten, ob es einen Einfluss der AXA gibt.

Um dies klar zu sagen: Sowohl BCA als auch Jung DMS gehören zu den positiven Beispielen der Branche.  Zwar wird ein möglicher Einfluss heruntergespielt, aber Beteiligungen von Versicherern  als auch deren Identität werden offen benannt.

Bewusste Täuschung?

Doch gibt es – wie Gerüchte immer wieder kolportieren –  stille Beteiligungen durch Versicherer an zahlreichen weiteren Pools. Die Betreiber sollen zum Teil sogar behaupten, sie seien inhabergeführt und operierten ohne jegliche Kapitalbeteiligung durch Produktgeber.

Wenn diese Gerüchten stimmen ist es sehr bedenklich, dass Makler und Versicherer offenbar bewusst getäuscht werden sollen, nicht wahr?

Wem gehört eigentlich Ihr Maklerpool?
Das Ihr Maklerpool insgeheim von blutrünstigen Orks gesteuert wird ist eher unwahrscheinlich. Aber können Sie sich da sicher sein?

Transparenz durch Eid

Der einzige praktikable Weg, die Verhältnisse tatsächlich offen zu legen ist die Abgabe einer strafbewährten, eidesstattlichen Versicherung durch Geschäftsführer und der wichtigsten Eigentümer (da ja jeder Eigentümer in der Lage wäre eine stille Beteiligung einzubringen).

Egal, wem der Pool gehört?

Bleibt die Frage, ob es überhaupt schlimm ist, wenn ein Pool einem Versicherer gehört oder dessen direktem Einfluss unterliegt.

  • Kann es im Sinne eines Versicherers sein, Produkte über den Vertrieb eines anderen Versicherers abzuwickeln und so möglicherweise in vertriebliche Abhängigkeiten zu geraten – ohne es zu wissen?
  • Erlangt ein konkurrierender Versicherer durch entsprechende Beteiligungen an Informationen über Produkte oder Strategien seiner Wettbewerber, die diesem einseitig Wettbewerbsvorteile bringen?

Viele Versicherer haben diese Fragen für sich eindeutig beantwortet und sehen die verborgene Beteiligung als Bedrohung der eigenen Unabhängigkeit. Sie fordern deswegen in der Dortmunder Erklärung die vollkommene Offenlegung der Eigentümerverhältnisse.

Wie wichtig nehmen Makler ihre Unabhängigkeit?

Makler haben sich diesbezüglich oft weniger klar positioniert, was die Frage aufwirft, wie ernst der Makler sich selbst nimmt, wenn er seine Unabhängigkeit von Produktgebern gegenüber dem Kunden behauptet.

Dass diese Unabhängigkeit möglicherweise wichtiger ist, als viele Makler vermuten, lässt sich auch daran ablesen, dass die Mehrzahl der Pools sich nicht erklärt und keine transparente Offenlegung der Beteiligungsverhältnisse vornimmt.

Die Abgabe eines falschen Eids ist strafrechtlich relevant.

Mehr noch: Ein falscher Eid verursacht  die Durchgriffshaftung auf das Privatvermögen der Geschäftsführung.

  • Könnte es sein, dass sich deswegen so viele Pools mit der beweiskräftigen Offenlegung schwer tun?
  • Und wenn ja: Was genau soll dann eigentlich warum verheimlicht werden?

blau direkt hat einen Eid abgelegt und alle Eigentümer des Maklerpools veröffentlicht.

  • Kennen Sie weitere Pools die hierzu bereit sind oder den Eid bereits abgelegt haben?



25 Kommentare zu “Wem gehört eigentlich Ihr Maklerpool?

  1. Höchst bemerkenswert ! Auch die Trennung der IDEAL von einigen Pools und bisherigen Umsatzbringern sollte in auch in diesem Zusammenhang zum Nachdenken anregen. Es gibt so einige Pools, wo man nur erahnen kann, vwoher ihr Kapital stammt, mit dem sie z.T. noch um sich werfen. Blaudirekt hatte bereits vor Jahren mit Pooltektor für Aufsehen gesorgt, nur wenige Pools hatten Interesse an einer solchen Transparenz…

  2. Die beste Frage ist doch: WEM GEHÖRT DER POOL, wenn er nicht mehr da ist! Dies habe ich schon einmal vor Jahren erlebt. Bei blaudirekt ist das geklärt. Also sollte man sich genau den Pool anschauenm und nicht die Courtagen. Ich verzichte lieber auf Geld und bin bei einem Pool mit Zukunft!

  3. für mein Selbstverständnis der Kundenbetreuung / Arbeit ist es zwingend erforderlich, unabhängig zu sein und nicht indirekt gesteuert zu werden. Die tatsächliche Auswahl mag ich in Absprache mit dem Kunden zum Wohl des Kunden treffen – frei, offen, transparent und unabhängig. Da ist jede versteckte oder offene Beteiligung ein Stein im Weg. Denn welches Unternehmen betreibt ein selbstloses Sponsoring, wenn es sich bei einem Pool engagiert?? Wirtschaftliche Interessen, welcher Qualität auch immer, ist dort die Handlungsmaxime. Deshalb ist für mich der hier praktizierte offensive Umgang mit „Hintergrunddaten“ wie z.B. der Offenlegung der Besitzverhältnisse und der Haftung mehr als nur ein symbolträchtiges Zeichen des partnerschaftlichen Umganges!

  4. Von mir aus kann z.B. die AXA so viele Pools kaufen wie sie will, von mir gibt es trotzdem kein Geschäft. Ich habe Axa Mitarbeiter im Bestand und kein einziger will bei seinem Arbeitgeber versichert sein. Ein Makler der sich nicht nur durch harte Fakten (Kundenbedarf, Bedingungen, Abwicklung (Vertrags- und vor allem Schadenabwicklung) leiten lässt, hat eindeutig seinem Beruf verfehlt. Insofern kann es einem gewissenhaften kritischen Makler ziemlich egal ein wem der Pool gehört. Selbstverständlich habe ich auch nichts dagegen, wenn der Pool so wie blau direkt angeblich völlig unabhängig wäre. Ich wähle hier bewusst das Wort „angeblich“, weil es völlige Unabhängigkeit nicht gibt. Schließlich sind wir alle, auch die Eigentümer von blau direkt, Versicherungskunden und wünschen uns für unsere eigenen Verträge ein Versichertenkollektiv mit geringer Schadenquote und guter Zahlungsmoral. Diesen Umstand kann man als Pool noch viel nachhaltiger fördern als der Einzelmakler.
    Im Übrigen ist totale Transparenz nicht unbedingt das Steckenpferd von Blau Direkt. Vor einigen Jahren wurde von diversen Maklerkollegen die Einrichtung eines Kontrollrates aus Maklerkollegen gefordert. Es gab dazu sogar mal eine Box auf der Startseite im Maklerportal wo man sich bewerben sollte. Leider ist seid dem nichts weiter passiert und meine diversen Nachfragen zu diesem Theama wurden stets ignoriert. Ich bin mir im Übrigen sicher, dass jetzt auch nichts anderes passieren wird.
    Also liebe Kollegen seihen sie kritisch und vor allem wachsam nicht nur für Ihre Kunden sondern auch vor allem für sich selbst.
    In diesem Sinne meine besten Grüße an alle Kollegen und an das gesamte Team von blau direkt.
    Martin Sommer

  5. Hallo Herr Sommer,

    ich kann Ihnen in Ihrer kritischen Haltung nur beipflichten. Es ist immer gut 2 mal d`rüber zu schauen.

    Ihr Gedächtnis trügt Sie nicht und Ihr Beharren ehrt Sie.

    Bezüglich des Kontrollrats bzw. Partnerbeirats dem wir unsere Zahlen öffnen wollen haben wir am 25.10.2011 eine Selbstverpflichtung abgegeben:

    http://www.pooltektor.de/filecenter_9356acd754/Selbstverpflichtung.pdf

    siehe Punkt 3

    Tatsächlich hatten wir die Einrichtung bereits vor Jahren ins Visier genommen. Dann kam unter anderem eine umfassende Veränderung unserer Buchhaltungssoftware dazwischen, so dass wir in der Veröffentlichungsfähigkeit der gesamten Buchhaltung teils über 2 Jahre zurücklagen.
    Wie Sie aus gestrigem Rundschreiben erfahren haben, launchen wir gerade die Maklerkonten völlig neu. Die Umstellungen gehen also voran.

    Diesen Sommer geht es dann auch endlich weiter mit dem Partnerbeirat.

    Wenn ich auf Ihre Anfragen geschwiegen habe, dann nicht auf böse Absicht hin, sondern schlicht, weil ich gerne konkret werde und mir das leider nicht möglich war.
    Es kommt immer blöd, wenn man mehr Transparenz angekündigt und die Termine dann immer wieder schiebt, weil sich unvorhersehbare Verzögerungen ergeben. Das sieht immer so aus als wolle man nicht und zwar selbst dann, wenn man ohnehin schon mehr veröffentlicht als jeder andere. Am Ende steht gerade derjenige als intransparent da, der es eigentlich nicht ist. Als alter Marketingstratege habe ich gelernt, dann lieber die Klappe zu halten. Sorry!

    Also Herr Sommer: Im Sommer geht es da weiter.

    Kollegiale Grüße
    Oliver Pradetto

  6. Ich hoffe und gehe einmal davon aus, daß blaudirekt sich selbst gehört und mein Bestand mir – im Falle eines Falles. Soweit man sich in der Öffentlichkeit offen legen kann und sollte, tut blaudirekt das meiner Meinung und das ist gut so. Aus Gesprächen mit Kollegen habe ich erfahren, daß es angeblich nur einen Pool in Norddeutschland gibt, der von RA Michaelis beraten wird, wo die Bestände der Makler sicher sind – aber die Kollegen reden auch einmal gerne viel … Ich habe mich schon vor Jahren für blaudirekt entschieden und die Entscheidung nicht bereut. Die Entwicklung geht für Makler genau in die richtige Richtung. Blaudirekt versucht aus Maklersicht zu denken und seine Makler bestens zu unterstützen. Dies erleichtert uns die tägliche Arbeit und schafft Freiraum für Aquise. Danke dafür!
    Marion Wickermann
    http://www.sterbegeldversicherungen-preisvergleich.de

  7. Sehr geehrte Frau Wickermann, solange der Poolmakler nicht selbst bei der Gesellschaft geschlüsselt ist und auch blau direkt als Betreuer in der Police steht, gehört Ihnen leider nur moralisch der Bestand. Im Falle einer Insolvenz hat der Konkursverwalter also alle Freiheiten mit unseren Kunden. Dabei ist es folglich völlig unerheblich was in unseren Kooperationsvereinbarungen steht. Im Fall der Fälle können Sie dann gern mit Ihren Maklervollmachten (die hoffentlich den Anforderungen der Gesellschaften genügen) eine Bestandsübertragung veranlassen. Wie wir alle sicherlich wissen, ist das kein Spaß, da es erstens nicht besonders schnell geht und sehr viele Gesellschaften keine courtagepflichtigen Übertragungen vornehmen.
    Jedenfalls teilen alle Konkursverwalter, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und auch Steuerberater meine Ansicht mit denen ich über das Thema gesprochen habe. Ich gebe hier bewusst zu bedenken, dass meine Aussage keine abschließende Rechtsberatung ist und ich ausschließlich meine freie Meinung äußere. Eine Meinung, welche ich mir u.a. in fachkundigen Gesprächen gebildet habe.
    Sicherer sind Ihre Bestände folglich in der Direktanbindung und auch dort kann es zu Problemen kommen, wenn Ihnen etwas zustoßen sollte.
    Ich hoffe ich habe hier niemanden seine Illusionen geraubt, aber ich kann die Diskussion bei Pool x sind die Bestände sicherer als bei Poll y nicht mehr hören. Alles Marketing ohne viel Substanz.
    Kollegiale Grüße
    Dipl.-Kfm.
    Martin Sommer

  8. Hier gebe ich-wenn auch ungern- Herrn Sommer zu 100% meine Zustimmung.
    Die Frage ist, wie hoch wir den „moralischen Besitzstand“ bewerten wollen.Möglich wäre durchaus, dass neben Pool auch der Makler auf der Police geführt werden und für beide (unter Einbezug einer Untervollmacht) saubere MV bestehen.
    VG
    M.Glesel

  9. Sehr geehrter Herr Glesel,
    ich verstehe zwar nicht ganz, warum Sei mir nur ungern zustimmen aber Ihre Anregung mit der Nennung des Einzelmaklers auf der Police wäre ein echtes „Poolhighlight“. Hier könnte sich ein Pool mal wirklich von der Konkurrenz absetzten.
    Kollegiale Grüße
    Dipl.-Kfm.
    Martin Sommer

  10. @Herrn Sommer: Ihre Annahme „solange der Poolmakler nicht selbst bei der Gesellschaft geschlüsselt ist und auch blau direkt als Betreuer in der Police steht,“ geht fehl. Die Unterschlüsselung hat ebenso wie die Nennung in der Police keine rechtliche Relevanz (abgesehen davon, dass bei uns seit eineinhalb Jahren blau direkt nicht mehr in der Police genannt wird, aber das wissen Sie ja sicher).

    Hilfreich wäre die sogenannte Unterschlüsselung lediglich, wenn Sie zusätzlich einen direkten Vertrag mit dem Versicherer geschlossen hätten, der Ihnen die jederzeitige Übernahme und das Eigentum an den Forderungen garantiert.

    Selbst dies bliebe jedoch fraglich, denn der geschlossene Vertrag darf die Rechte eines Dritten (also des Pools) nicht verletzen und Sie wissen ja nicht, wie der Vertrag mit dem Pool aussieht oder haben Sie diesbezüglich ein Recht den Vertrag einzusehen?
    (Bei blau direkt haben Sie dieses Einsichtrecht übrigens: Siehe AGB §9 Punkt 7.)

    Wenn Sie sich über Marketing ohne Substanz echauffieren, bin ich geneigt Ihnen in vielen Fällen beizupflichten. Nur schlage ich vor, sich mit ungeprüften Empfehlungen zurück zu halten, die sich für befolgende Kollegen fatal auswirken könnten.

    Kollegiale Grüße

    Oliver Pradetto

  11. Die einen erklären pauschal diesen oder jeden Pool für sicherer. Andere erklären pauschal alle Bestände bei Pools für verloren.
    Was man daraus lernen kann?

    „Ein Blick ins Gesetz, ersetzt viel Geschwätz.“

    Selbstverständlich taugen Formulierungen in Kooperationsvereinbarungen oft wenig. Da finden sich Formulierungen wie „Der Bestand gehört dem Makler“ oder eine angebliche „treuhänderische Verwaltung“ für den Makler.
    Juristisch belastbar ist beides nicht. Da herrscht eine Menge Aberglaube und schnell lässt der Makler sich verführen, dies für sicher zu erachten, wo in Wahrheit Placebos in den Vertrag geschrieben werden.

    Das deutsche Recht kennt jedoch den Begriff „Abtretung“.
    Siehe hierzu: http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__398.html

    Die Abtretung hat auch ein Insolvenzverwalter zu respektieren.

    Eine Abtretung von Forderungen – und ein „Bestand“ ist letztlich nichts anderes als die Summe aktueller und künftig entstehender Forderungen – lässt sich sehr wohl in einer Kooperationsvereinbarung vertraglich vereinbaren.

    Natürlich gibt es eine Menge Steuerberater, Rechtsanwälte und sonstiger „Experten“, die das anders sehen. So wie es eben Versicherungsmakler-Experten gibt, laut denen man eine private Krankenversicherung ab 39,90 Euro monatlich erhält.

    Welche Experten sollten Sie also fragen?

    In diesem Zusammenhang empfehle ich, „fachkundige Gespräche“ bevorzugt mit fachkundigen Anwälten zu führen:

    -Herrn Michaelis
    -Herrn Sandkühler
    -Herrn Fiala

    Mehr zum Thema:

    Bestandssicherheit für Versicherungsmakler bei Insolvenz und Auflösung des Pools

    http://blog.blaudirekt.de/2012/01/bestandssicherheit-fur-versicherungsmakler-bei-insolvenz-und-auflosung-des-pool/

    Pool-Insolvenz. Was wird jetzt aus Ihren Beständen?

    http://blog.blaudirekt.de/2011/02/pool-insolvenz-was-wird-jetzt-aus-ihren-bestanden/

    Was ist besser? Direktvereinbarung oder Maklerpool?

    http://blog.blaudirekt.de/2012/01/was-ist-besser-direktvereinbarung-oder-maklerpool/

  12. In dem Zusammenhang „Unterschlüsselung“ fallen mir verstärkt Portale auf, die im Impressum etwa so aussehen: Vers.makler XY, agiert als Mehrfachagent (?), Vers.software: Pecumax, Vers.abwicklung: PecuPool, mit techn. Unterstützung von FondsFinanz (???)
    Was soll mir das sagen ?
    Vorwochenendliche Grüße
    M.Glesel

  13. Sehr geehrter Herr Pradetto,

    leider muss ich Ihnen in eingehen Punkten vehement widersprechen.

    1. Blau direkt taucht sehr wohl aktuell als Betreuer in der Police auf. Das das seid 1,5 Jahren nicht mehr so ist wäre mir neu. Ich muss Ihnen aber beipflichten, dass es deutlich weniger Policen sind in letzter Zeit geworden sind. Als Beweiß stelle ich habe ich Ihnen, und allen anderen, einfach mal eine meiner letzten KV Policen vom Mai 2012 zur Verfügung:

    https://www.box.com/s/ab3c6710091f46c9edb5

    2. Habe ich wie Sie behaupten keine Empfehlung ausgesprochen, sondern lediglich meine Meinung geäußert. Ich denke, ich habe hinreichend im meinem Beitrag darauf hingewiesen. Das Sie aus meiner Meinung drehen, ich würde Empfehlungen geben, finde ich sehr schade von Ihnen. Wer meine Beträge hin und wieder ließt und mich ggf. kennt, wird wissen, dass ich nur zur kritischen Auseinandersetzung aufrufe. Seine Meinung und Handlungsaufforderungen soll sich doch bitte jeder selbst bilden. Im Übrigen möchte ich von Ihnen wissen, inwieweit es fatale folgen für den Makler hat, wenn er weniger Geschäft über einen Pool abwickelt?

    3. Habe ich u.a. mit einem Ihrer genannten kompetenten Ansprechpartner zum diesem Thema gesprochen und er hat mich nicht in meinen Ansichten belehrt.

    4. Ich habe mit keinem Wort behauptet, das eine Nennung des Maklers in der Police alle Probleme lösen kann. Ich habe lediglich behautet, dass es für mich ein echtes Highlight wäre, wenn ich und nicht blau direkt oder ein Service Center des Versicherers genannt würde. Würde es doch mir die leidigen Erklärungen, warum ich nicht als Betreuer in der Police stehe, meinen Mandanten gegenüber ersparen. Falls Sie und andere mich diesbezüglich missverstanden haben tut es mir aufrichtig leid.

    Kollegiale Grüße
    Dipl.-Kfm.
    Martin Sommer

  14. Lieber Herr Sommer,

    ich freue mich über Ihre Kommentare, denn das bringt Leben in die Bude und im übrigen liegen wir zu 90% auf einer Wellenlänge, was ihre Aufforderung zu kritischer Auseinandersetzung angeht.

    Zu Ihrem Punkt 1 lassen Sie mich sagen: Ausnahmen bestätigen die Regel. Bei etwa 5% der Versicherer ist die Unterdrückung einer Namensangabe nicht möglich. Meine Aussage gilt demnach für 19 von 20 Policen

    zu Punkt 2: Die fatale Folge wenn Sie weniger über einen Pool machen ist die, dass wir weniger verdienen…

    Spaß beiseite: Falsche Annahmen können fatale Folgen nach sich ziehen.
    Viele Pools nehmen Unterschlüsselungen vor – jedoch nicht um dem Makler Sicherheit zu geben, sondern um sich (beispielsweise bei Kfz) nicht mit der Bestandsarbeit befassen zu müssen.
    Tatsächlich könnte der Makler über die Kooperationsvereinbarung mit dem Pool jeden Rechts an seinem Bestand beraubt sein – ohne es (im Vertrauen auf die Unterschlüsselung oder die Namensnennung in der Police) zu wissen.

    Ob Sie Ihr Geschäft über einen Pool oder eine Direktvereinbarung machen sagt allein noch nichts darüber aus, wie sicher Ihr Bestand ist. Nicht das Konstrukt und ihm zugeschriebene Eigenschaften, sondern der konkret ausgestaltete Vertrag ist was zählt.

    Kollegiale Grüße
    Oliver Pradetto

  15. Sehr geehrte Damen und Herren,

    aufgrund ihrer E-Mail von heute bin ich zufällig auf diesen Blog gestoßen. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn auf dem Versicherungsschein die Kontaktdaten des jeweiligen Vermittlers angegeben wären.

    Es ist tatsächlich auch kein Problem, welches mir schlaflose Nächte bereiten würde. Meine Kunden kennen mich und wissen, wer der zuständige Ansprechpartner des jeweiligen Vertrages ist, auch wenn dieser Vertrag über einen Pool beantragt und abgeschlossen wurde.

    Es gibt natürlich auch Pools (zum Beispiel Amex) bei denen die Namensnennung auf der Police zu erkennen ist. Eine Police diesbezüglich kann ich Ihnen gerne hinterlegen. Dies zu diesem Thema.

    Mit freundlichen Grüßen

    Burkhardt Neumeier

  16. Mal abseits der hier angeregten Diskussion was wahr sein könnte und was nicht. Wir als Unternehmen haben selbst eher gute Erfahrungen gemacht mit den inhabergeführten Pools, solange diese nicht patriarchisch geführt werden. blau direkt und INVERS möchte ich hier positiv hervorheben. Letztendlich gibt es aber nie 100%-gen Schutz und schon gar nicht, dass ein inhabergeführter morgen an einen Versicherer ganz oder teilweise verkauft wird. Das ist wie in der Politik. Es ändert sich ständig etwas und man muss sich dann eben darauf einstellen. Unterm Strich denke ich daher – und das meine ich auch für uns Makler – sind eher die erfolgreich und entspannt, die „machen“ statt permanent zu „zweifeln“.

  17. Ein sehr interessantes und vielleicht auch existenzbedrohendes Thema. Mich würde als ersten und obersten Gedanken die Frage beschäftigen – wer zwingt wen mit einem Pool zusammenzuarbeiten und warum machen das z. B. beim BCA seit um die 20 Jahre etwa 10.000 Makler (Ein Teil davon bezahlt als Fulls-Service Partner sogar im Jahr € 600,00 dafür!). Sind alle dumm, zocken mit ihrem Bestand und der Existenz oder welche Gründe gibt es blau-Partner zu sein(oder AMEX, degenia, Fondsfinanz und wie sie alle heißen). Vielleicht wäre das interessant zu erfahren und vielleicht machen, wenn sich alle über die vielleicht oder auch sicher vorhandenen Risiken im Klaren sind, wieder mehr auf den Weg für jeweils 2 PKV im Jahr und vielleicht 3 BUZ-Renten mit 20 Versicherern Direktvereinbarungen abzuschliessen und dann nach 5 Jahren rausfliegen weil dem Versicherer der Verwaltungsaufwand zu groß wird??

  18. Wir sind z.B. so ein Makler der mit der BCA als Full-Service-Partner zusammenarbeitet. Als wir 1996 mit der BCA im Investmentgeschäft angefangen haben, war die BCA (für lange Zeit) der einzige Pool, der eine Vermittlung von Investmentfonds mit Hilfe des Internet angeboten hat. Doch inzwischen ist viel passiert: Wettbewerber haben aufgeholt, die ehemalig inhabergeführte Unternehmensführung hat sich zerstritten und aufgelöst und wir sind trotzdem noch aus Tradition und wegen des Messekongresses sowie dem anschließenden erstklassigem Partnermeeting im Wiesbadener Kurhaus geblieben. Und dann ist alles Geschichte und man stellt plötzlich fest, daß es inzwischen auch innovative neue Markteilnehmer gibt und man kommt ins Grübeln … panta rhei 😉

  19. Das kann ich gut nachvollziehen – wir sind seit BCA-Gründung (….) dabei und ich muß gestehen dass ich in den letzten Jahren auch nur noch wegen der Veranstaltung im Kurhaus nach WI gefahren bin und weil es natürlich eine schöne Stadt ist. Die Partner mit denen wir im Versicherungsbereich zusammenarbeiten sind aus verschiedenen Gründen geschrumpft und auch die Philosophie des BCA hat sich nach der langen Zeit etwas verflacht und ich denke darüber nach als Full-Service-Partner auszusteigen – Alternativen gibt es sicher genug womit wir dann allerdings wieder beim Anfangsthema wären – wer nimmt uns ernst?

  20. Ich kenne das Wesen der BCA-Fullservice-Partnerschaft nun nicht, aber grundsätzlich habe ich von BCA insgesamt einen guten Eindruck. BCA war mal sehr stark und innovativ. Das mag einige Jahre nicht so gewesen sein und auch wenn nicht klar ist, ob BCA zu diesen Tugenden zurück finden wird, so muss man doch eines sehen: BCA hatte aufgrund des Ausscheidens der Gründer einen Führungswechsel und die damit organisatorischen Wirbel zu meistern. Wieviele Pools würden so etwas überhaupt überstehen?

    Nun will ich die Herren vom Wettbewerb aber nicht noch mehr loben. 😉

  21. BCA-Fullservice-Partnerschaft mal ketzerisch – die GALA im Kurhaus in WI war frei. Aber auch ein paar andere Dinge zu Beginn, wobei auch das nicht mehr wirklich unterschieden werden kann und ich könnte wohl kein Dutzend Dinge aufzählen ausser – siehe oben -. Jens Wüstenbekcer ist mit seinem damaligen Partner Blecher, der recht früh ausgestiegen ist ist, noch durch die Lande gefahren und hat MGA ud Makler aufgesucht – ein Knochenjob, aber ich denke es hat ibeiden Sßaßgemacht eine neue Idee zu verbreiten und ganz erfolglos waren sie, trotz einiger Streitereien und Stress, sicher nicht. Wüstenbecker kann heute ohne Sorge Golf spielen gehen. Einige Pools gibt es schon lange nicht mehr.
    Ich habe vor einigen Jahren bei Informationen zu einem neuen Pool immer gefragt was könnt ihr besser als der BCA oder später dann auch blau(!!). Da hatte sich das Thema „toller Pool“ oft erledigt. Heute sieht der Markt völlig anders aus als vor 20 Jahren, die Herausforderungen sind andere und es bleiben eigentlich auch wieder nur eine handvoll die sich auch die Mühe machen das Problem des Maklers in speziellen Bereichen lösen zu helfen. Alles was über den Rahmen eines bestehenden Vergleichsrechners hinausgeht bleibt dann an dem Makler hängen der noch Verbindungen und Kontakte zu einzelnen Versicheren hat. Das ist aber auch wieder verständlich weil die Probleme eines einzelnen Maklers kaum Platz in einem Pool haben. So wandelt sich dann auch dieser Bereich. Ich bin der Meinung dass ein Pool, der sich auch mal mit Anfangs unwichtig oder kompliziert erscheinenden Dingen beschäftigt, perspektivisch auch die Makler anspricht, die das „Standardgeschäft“ irgendwo auf der grünen Wiese machen.
    Und mit einem fairen Konzept, zudem auch Transparenz und Offenheit gehört, gehört mir dann auch ein Teil des Pools, auch wenn ich am Jahresende nicht an der Auschüttung beteiligt sein muß.

Komentar verfassen

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.