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9 Gründe, warum Sie auf Lesebestätigungen bei E-Mails verzichten sollten

Wieder so eine Seuche die Outlook eingeführt hat: Lesebestätigungen.

Tappen Sie nicht in die Falle!

Nur weil technisch etwas geht, gehört es sich noch lange nicht, es auch zu tun.

Microsofts Outlook ermöglicht es für versandte E-Mails eine Lesebestätigung anzufordern.

Wenn der Empfänger der E-Mail ebenfalls Outlook nutzt, kann er der Lesebestätigung zustimmen oder sogar einstellen, dass diese automatisch versandt wird, sobald er die E-Mail öffnet.

9 Gründe, um auf Lesebestätigungen bei E-Mails zu verzichten

  1. Lesebestätigungen haben keinerlei rechtliche Bewandtnis. Sie können sich weder rechtlich noch organisatorisch darauf berufen.
  2. Eine Lesebestätigung garantiert nicht, dass Ihre E-Mail vom Empfänger gelesen wurde. Vielleicht hat eine Vertretung die E-Mail geöffnet? Vielleicht hat der Empfänger sich verklickt, die E-Mail zwar geöffnet, aber noch vor dem Lesen wieder geschlossen?
  3. Wenn Sie keine Lesebestätigung erhalten, sagt dies nicht, dass Ihr Empfänger die E-Mail nicht gelesen hat. Lesebestätigungen sind eine Erfindung von Microsoft, die kaum ein anderes E-Mail-Programm integriert hat. Vielleicht kann das Programm Ihres Empfängers gar keine Lesebestätigungen verschicken oder vielleicht verweigert Ihr Empfänger aber auch bloß die Lesebestätigung?
  4. Lesebestätigungen erzeugen zusätzlichen Webtraffic, vergeuden damit Ressourcen. Dies läuft dem Ansatz eines effizienten Austausches entgegen. IT-Fachleute rümpfen daher die Nase über Lesebestätigungen.
  5. Lesebestätigungen beschäftigen Sie unnütz, da Sie sich bei jeder Lesebestätigung einmal mehr und vor der Zeit wieder mit dem ursprünglichen Anliegen beschäftigen. Dies widerspricht jedem vernünftigen Ansatz von Zeitmanagement.
  6. Sie sind nur für die Sendung zuständig, nicht für den Empfang, wenn es beispielsweise um Informationen an Kunden geht. Deswegen dokumentieren Sie das Versenden und benötigen keinerlei Lesebestätigung – siehe auch Punkt 1 .
  7. Lesebestätigungen legen einen negativen Charakterzug offen. Prüfen Sie Ihre Motive: Wenn Sie Lesebestätigungen anfordern, geht es Ihnen letztlich immer um Kontrolle. Sie wollen wissen, ob Ihre E-Mail gelesen würde, ob Ihr Empfänger die Aufgabe erledigt. Wollen Sie sich wirklich als Kontroll-Freak gegenüber Freunden, Kunden, Geschäftspartnern outen?
  8. Und wenn Lesebestätigungen das Bestreben nach Kontrolle sind, dann ist jede Lesebestätigung auch ein Misstrauensvotum an den Empfänger. Wollen Sie Ihre Beziehungen wirklich so belasten?
  9. Wer wissen will, ob seine E-Mail gelesen wird, will eigentlich wissen, wann sein Begehren erfüllt wird: Ihr Geschäftspartner möge Ihnen beispielsweise baldmöglichst Auskunft geben, Ihr Kunde möge Ihre Infosendung wahrnehmen etc.pp. Das ist Bevormundung. Steht Ihnen dies zu?

Noch Zweifel?

Ich bin sicher, dass Sie gute Argumente für die Lesebestätigung finden und insbesondere Ihre Motive weitaus wohlklingender formulieren können.

Raucher sind ebenso in der Lage sich das Rauchen schön zu argumentieren, obwohl es stinkt, krank macht, Geld kostet.

Horchen Sie einfach mal in Ihren Bauch: Wie fühlt es sich an, wenn Sie eine E-Mail eines Kunden erhalten, der eine Lesebestätigung hierfür fordert. Ein gutes Gefühl?

Eben.




21 Kommentare zu “9 Gründe, warum Sie auf Lesebestätigungen bei E-Mails verzichten sollten

  1. Eine Lesebestätigung ist aber auch wie eine Empfangsbestätigung. Zum Beispiel gibt es viele Unternehmen die Spamfilter verwenden, und manche so schon manche FreeEmail Account Emails im Papierkorb bzw Spamfilter landeten. Durch die Bestätigung weiß man als Bewerbunger für eine Stelle oder Ausbildungsplatz, dass die Email empfangen wurde, das erspart wiederum einigen Unternehmen die keine automatisierte Antwort schreiben haben, für den Eingang der Email, dass sie sich das ersparen können und der Bewerber hat die Sicherheit das die Email zumindest angekommen ist und nicht gefiltert wurde.

    Daher finde ich das etwas übertrieben, das man hier das als „kontrollfreakig“ hinstellen will. Ich finds gut und nützlich.

  2. Hai Norman,

    für Bewerbungen ist das doppelt praktisch. Du weißt nicht nur, dass Du Deine Bewerbung angekommen ist. Du kannst auch gleich Deine Theorie testen. 😉

    Spaß beiseite Norman: Es geht nicht wirklich darum, was der Sender gut und nützlich findet, sondern wie es beim Empfänger ankommt. Das kannst Du nicht sicher wissen. Es ist ein Spiel bei dem Du verlieren, aber nix gewinnen kannst.

    Das ist wie mit einer Krawatte im Vorstellungsgespräch: Die muss man heute nicht mehr überall tragen. Das Problem ist, dass Du nicht weißt, ob der Chef bei dem Du zufällig im Gespräch sitzt eben doch noch zur alten Garde gehört und eine Krawatte als Zeichen des Respekts sieht. Wenn Du eine Krawatte anziehst und sie würde nicht benötigt: Egal.
    Wenn Du keine Krawatte anziehst und der Chef legt Wert darauf: Verloren.

    Krawatten und Lesebestätigungen sind bei Bewerbungen daher so etwas wie ein Intelligenz- bzw. Interessentest: Entweder der Bewerber ist zu einfach strukturiert (= blöd), um das Chance/Gewinnverhältnis seiner Entscheidung einschätzen zu können oder die Stelle ist ihm schlicht nicht wichtig genug („Ich verbiege mich doch nicht.“ „Wenn die sowas wollen, dann will ich da gar nicht hin.“ etc.pp.). Beides macht zumindest keine Pluspunkte.

    Übrigens kann man die gleiche Sichtweise auch für jede andere Mail so sehen. Man selbst mag zu Lesebestätigungen stehen wie man will: Entscheidend ist es, wie der Empfänger dazu steht und ob ich bereit bin in Kauf zu nehmen, dass es bei diesem negativ wirken könnte.

    Liebe Grüße
    Oliver

  3. Ich sehe es so, dass es sehr wohl darauf ankommt, von wem und warum man überhaupt eine Lesebestätigung haben möchte, z.B. von einem unsäglich sturen und frechen Vermieter, oder wenn es um wirklich relevante, akute Dinge geht etc.. M.E. ist die Empfangsbestätigung keine schlimme Sache, man quittiert im Leben auch so vieles anderes (Post,Paket etc. pp.) – sehe darin keinerlei Probleme oder gar negative Aspekte.

  4. In meinem Unternehmen arbeiten 75.000 Menschen und alle nutzen das gleiche System. Die Empfangsbestätigung wurde jetzt für Deutschland gesperrt. Für Mails ins Ausland funktioniert sie noch. Für mich war Sie und ist sie noch ein hilfreiches Mittel. Ich kommuniziere mit der ganzen Welt zu unterschiedlichen Zeiten. Ich benutze sie tatsächlich um zu sehen, wann der Andere sie aufmacht, egal zu welchem Zweck. Ein Zeichen für mich um jetzt andere nachfolgende Vorgänge auf den weg zu bringen oder um in genau dem Moment anzurufen. Oft sende ich leere Mails um zu sehen wann viel beschäftigte Personen am Platz sind für einen Anruf. Wer dies zur Kontrolle anderer tut ist doch doof. Ich habe eine Mail im Absender und Hans die selbe im Eingang. Alles dokumentiert. Soviel zum Datenschutz. Wenn ich also was beweisen muss=alles da. Und zu den 9 Gründen, für erwachsene Menschen wie mich einfach nur Schwachsinn. Aber so tickt Deutschland!! Einfach das Leben mal wieder ein Stückweit erschweren. Sich über so etwas beschweren aber im Face, auf Twitter in Instagrtam in Linked-in auf xing und parship.de sich freiwillig bis auf die Unterhose Datenschutzlos machen. Ihr seit mir die richtigen!!

  5. Eine Lesebestätigung ist vor allem wichtig wenn man digitale Waren per E-Mail verschickt um den Empfänger nachweisen zu können er hat die email erhalten

  6. Was bitte spricht dagegen, wenn man einen E-Mail – Kontakt zum ersten Mal verwendet, eine Lesebestätigung anzufordern, um sicherzustellen, dass die Adresse richtig war? Es gibt genügend Gründe, eine Lesebestätigung anzufordern. Wie so oft, wer zu blöd ist, das Instrument sinnvoll einzusetzen ist selber schuld. es braucht keine 9 Gründe, warum man keine Lesebestätigung schicken sollte, sondern nur einen vernünftigen, warum man eine verschickt.

    1. Hallo Jacob, für das geschilderte Problem – Verifizierung der Mail – könnte man natürlich auch den Delivery Request auswerten. Das wäre das dafür vorgesehene Instrument. 😉
      Vom Grund her hast Du aber natürlich dennoch Recht: Jedes Mittel – auch die Lesebestätigung – richtig eingesetzt kann durchaus einen sinnvollen Zweck haben.

  7. Die Lesebestätigung sagt doch nichts aus, solange der Empfänger frei entscheiden kann, ob er die angeforderte Bestätigung verschickt oder nicht. Eine nicht erhaltene Empfangsbestätigung beweist daher nichts. Beweisen würde es nur was, wenn der Empfänger die Bestätigung tatsächlich verschickt, was er in der Mehrzahl aber nicht macht. Schon gar nicht der sture und freche Vermieter, der sicher nicht so blöd ist, sich bei relevanten Problemen selber schlechter zu stellen 🙂

    Oder auch nur deshalb nicht, weil es, wie man oben lesen kann, Kontrollfreaks gibt, die glauben damit kontrollieren zu können, wann und ob man eine Mail liest 😉

    Ich habe das z.B. dauerhaft deaktiviert, weil gerade von SPAMern „erstaunlicherweise“ häufig eine Lesebestätigung angefordert wird.

    Wenn man wirklich wissen will, ob eine gültige e-Mail-Adresse verwendet wurde, reicht es, die Bounces zu beachten.

  8. Einfach keine Lesebestätigung nehmen sondern ein Trackingpixel – fällt den meisten Emfpängern noch nicht einmal auf

  9. Keine Lesebestätigung wollen und dann für Trackingpixel voraussetzen das der Empfänger HTML-Mails aktiviert hat und der Versender einen Server laufen hat auf den das Pixel zeigt…? Erschließt sich mir nicht so richtig…

  10. Sorry, die ganze, lange Liste ist ein Blödsinn, darüber kann ich nur den Kopf schütteln. Natürlich hat es Sinn, Empfangsbestätigungen anzufordern. Schon alleine darum, weil Spamfilter oft Nachrichten unterdrücken oder evtl. wichtige E-Mails in der Flut der vielen Nachrichten schon gar nicht mehr wahrgenommen werden. Wie oft musste ich schon zum Telefonhörer greifen, weil ich tagelang nichts vom Empfänger gehört habe und keine Antwort kam. Eine Empfangsbestätigung gibt mir viel mehr Sicherheit. Wer keine Empfangsbestätigung schickt, sollte auch keine E-Mail-Adressen zur Verfügung stellen.

    1. Email-Bestätigungen können sinnvoll sein, allerdings bedarf es dazu eine entsprechenden Abstimmung von Sender und Empfänger.

      Solange das Senden der Bestätigung 1. freiwillig und 2. nicht mit jedem Mailclient überhaupt möglich ist, ist es absolut sinnfrei, sich auf diese Bestätigung zu verlassen.

      „Wer keine Empfangsbestätigung schickt, sollte auch keine E-Mail-Adressen zur Verfügung stellen.“
      Das ist eine völlig unsinnige Aussage, wer eine Mail-Adresse hat kann deswegen trotzdem keine Bestätigung schicken wenn es Unternehmensregeln verbieten oder der Client nicht hergibt.

  11. Ich gebe es zu, auch ich habe mich schon geärgert, wenn eine Lesebestätigung gefordert wurde. Aber nur dann, wenn die Email eher informativen Charakter hatte, z.B. einen Veranstaltungshinweis enthielt oder eine Info ohne persönliche Austauschnotwendigkeit.
    Wenn ich aber z.B. eine Mail an eine Behörde schicke, womöglich noch mit einer Frist verbunden, dann will ich auch wissen, ob die Mail angekommen ist. Gerade weil in der Flut der elektronischen Post schnell was untergeht oder (bei Erstkontakt) im Spamordner landet. Briefe aus Papier kann man anfassen, bei ’ner Email reicht ein versehentlicher Klick, und weg isse. Ist mir selbst schon gelegentlich passiert, und ich bin nicht sicher, ob ich wirklich ALLE diese Mails noch aus dem virtuellen Papierkorb gefischt habe.
    Wer sich wegen der Lesebestätigung einer amtlichen oder geschäftlichen Mail gegängelt bzw. kontrolliert fühlt, der hat eindeutig ein Selbstwertproblem.
    Daher finde ich den 9-Punkte-Artikel zu undifferenziert. Denn es kommt, wie so oft im Leben, immer auf den Einzelfall an, pauschale Ja-oder-nein-Regeln werden hier der Sache nicht gerecht.

  12. Eine „Lesebestätigung“ sagt NIE etwas aus.

    Erstens ist schon der Begriff ein Scherz. Dass der Empfänger die Nachricht gelesen hat, kann kein Programm feststellen.

    Letztlich geht es technisch um die Zustellung der Nachricht. Hierbei geben viele Server entweder gar kein Signal zurück, um auch Spam nicht zu fördern oder es wird immer ein Signal zurück gegeben, dass es eine erfolgreiche Zustellung (und keinen Soft- oder Hard-Bounce) gab.

    Die „Lesebestätigung“ ist Laien-Mythos.

  13. Lieber Oliver,

    selten hat mir eine Liste so aus der Seele gesprochen. Daumen hoch! Die vielen negativen Feedbacks hier kann ich mir nur dadurch erklären, dass der/die eine oder andere sich irgendwie ertappt fühlen muss 😉

    Aber eines kann man der Funktion aus Empfänger-Sicht tatsächlich nicht in Abrede stellen: Sie hilft enorm dabei, „besondere Personen“ zu erkennen. Was das bedeutet, das möge jede/r für sich selbst entscheiden 😉

    Schönen Abend allerseits und bitte nehmt es locker!

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